Vom Bergwerk sieht man außen nur die Tür

Ein Gedicht von Peter Szneckneck
Ja, ich bin heute wieder zu spät,
mein Kind hat noch etwas Trost gebraucht
Sage ich zum Besitzer der Stechuhr
dessen Gesicht wird gerade zur Faust

Meine Umarmung, kommt für ihn unerwartet,
so fällt auch kurz sein Redefluss aus
Ich sage: Ist diese Stille nicht wunderbar?!
Betrete sein Bergwerk und klopfe Steine heraus

Daraus baut er sich dann ein Haus
und schaut ins Tal auf die Geringeren, weit
Mir, bleibt ja immer noch die Luft hier drin,
ich atme wenig - damit etwas bleibt

Zuversicht, das klingt schon so erbärmlich,
wie wenn man etwas übermächtiges besiegen will
Grenzbereiche werden heruntergedrückt,
man ist jetzt Querdenker, ist man nicht still

Gestern war schon alles Scheiße
und morgen wird es noch viel schlimmer
Das Gejammer ersetzt jetzt jede Religion,
der Schrein, ein Flachbild - in jedem Zimmer

Da wohnen sie auch alle drin
unsere größten Helden und Feinde
Wir zappen von Blödheit zu Blödheit
und vergessen dabei kurz die Eigene

Der einzige Weg,
den wir noch nachvollziehen können
Aber wirklich nur ganz kurz
Ist der vom stechend, beißenden Gestank
zurück zum eigenen Furz



SzignM 01.07.2022

Informationen zum Gedicht: Vom Bergwerk sieht man außen nur die Tür

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01.07.2022
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Peter Szneckneck) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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