Strasse im Wald
Ein Gedicht von
Peter Szneckneck
Strasse im Wald
Lass mich einfach hier liegen
ich überleg noch wie alles weiter geht.
In dein Fahrzeug bin ich gestiegen
damit ich es auch mal von innen seh.
Von aussen bist du so sehr bedacht,
auf Pflege und das man die Kurven sieht.
Das Innere wirkt so abgefuckt
ich war wohl nur in den Glanz verliebt.
Mit so hoher Geschwindigkeit
an allem was zählt vorbei.
Glücksgefühle werden Dankbarkeit
aus sanften Küssen wird Geschrei.
Bleibst auf der Überholspur
und willst an all den Anderen vorbei.
Zu oft der Blick in den Rückspiegel, nur
die Spur daneben ist längst frei.
Ich öffne die Tür -und lass mich fallen
lieber frei als so eingekeilt.
Ab jetzt gehör ich niemandem und allen
und nicht nur ihrer Eitelkeit.
Ich stehe auf und laufe unberührt
den leeren mittleren Weg.
Lieber schutzlos und ungeführt
als das ich falsches mit ihr erleb.
Weit, bin ich nicht gekommen
man kann auch sagen, kein Fortschritt.
Von der neuen Freiheit noch wie benommen
nahm Eine, mich in ihrem Ford mit.
Verbeult war er schon
auch ein älteres Model.
Doch diese Reise würde sich loh´n
denn sie sprach intellektuell.
Langsamer bin ich nie gefahren
langsamer kann man bestimmt auch nicht lieben.
Ich wollte erst auf ein eigenes Auto sparen
doch bin in ihrem aus Bequemlichkeit geblieben.
Kannst du auf den Waldweg bitte abbiegen?
Weil ich dort spüren kann wie die Strasse lebt.
Lass mich einfach hier liegen
ich überleg noch wie alles weiter geht.
SzignM 10.02.21