Stammbaumfäule

Ein Gedicht von Peter Szneckneck
arm im Paradies
reich an zwischenmenschlicher Ärmlichkeit
Zeit gerade fließt
mal sehen ob morgen noch was übrig bleibt

groß im kleinen Denken
Möglichkeiten zum verstreichen lassen
nehmen statt zu schenken
alles jetzt und gleich verprassen

lieben oder leiden
Perspektive macht Gefühle klar
die Guten mögen bleiben
schließ das weg was schmerzhaft war

säg ihn ab den Ast
an dem dein ganzer Stammbaum klebt
Zeit hat ritsch und ratsch gemacht
wer weiß was einem fehlt

seh nur zu, sie sich zerbeißen
Gift gebleckte Zähne
Wut drückt nur die Trauer weg
hält dennoch keine Träne

letzten Endes, unterm Strich
und noch ganz weit drunter
wascht euch doch so oft ihr wollt
die Schuld geht nie mehr runter



SzignM 05.06.2024

Informationen zum Gedicht: Stammbaumfäule

52 mal gelesen
05.06.2024
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Peter Szneckneck) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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