Der Infekt

Ein Gedicht von Josef Festing
Fühlt’ ich mich eben noch gesund,
fliegt mir ein Virus in den Mund.
Er setzt sich auf der Schleimhaut nieder
und macht mir alsbald schwere Glieder.
Die Keime sich rasant vermehren
und an meinen Kräften zehren.
Die Nase läuft, mein Hals tut weh,
der Rachen brennt vom Nasenspray.
Pelzig belegt ist meine Zunge,
gequält vom Hustenreiz die Lunge.
Mir scheint’ s, ich vegetiere nur
und stetig steigt die Temperatur.
Fiebrig ist der Augen Glanz,
die Krankheit hat mich voll und ganz.
Streng muss ich das Bett nun hüten,
um meine Grippe auszubrüten,
bitt’ren Saft mir einverleiben
und ständig meine Brust einreiben.
Zwei Wochen dauert die Tortour
und in mir reift ein fester Schwur:
„Das soll mir nicht noch `mal passieren,
ich werd’ mich schützen vor den Viren!“
’Ne Impfung in den Oberarm
und stets halt’ ich die Füße warm.
Drauf trink’ ich einen kühlen Sekt
und sag’ „adieu Grippal-Infekt!“
Doch plötzlich schlägt’ s im Bauch Alarm,
mein Virus heißt jetzt „Magen-Darm“!

Informationen zum Gedicht: Der Infekt

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04.09.2011
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Josef Festing) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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