Der schwarze Spiegel《130》
Ein Gedicht von
Jacob Seywald
Hinter einem Wohlgefallen maskiert, schleicht etwas großes auf uns zu.
Den Händen der Menschen angepasst,
auf das kein Mensch etwas verpasst.
Mit den Gelüsten eines jeden,
beherrscht der schwarze Spiegel jeden.
Durch tausenden unsichtbare Fäden,
darf jeder sich im Luxus wägen.
Spieglein Spieglein in meiner Hand,
warum kennt mich keiner besser in diesem weiten Land?
Warum bist du es, der alle Antworten kennt, auf nie gestellte Fragen?
Nicht im Entferntesten, entfernt es der, der gedankenlos Gedanken in ihm verliert.
Nicht im Geringsten, gerinnt es aus den Händen, eines jenen indoktrinierten Menschen.
Er, sind hunderte Menschen in einem Raum.
Er, bist du, man glaubt es kaum.
Spieglein Spieglein in meiner Hand, woher kommt deine Macht in diesem weiten Land?
Warum bist du es, der alle Antworten kennt, auf nie gestellte Fragen?
Äußerlich immer gleich, innerlich ein Individuum, lockte und lockt es immer noch, auf Vibration oder stumm.
Äußerlich glatt, doch von innen eckt man an, wenn man sich traut, ruft man sogar seine Liebe an.
Über eine gesellschaftliche Zerstörung, hört man zwar Empörung, doch er ist uns meilenweit voraus, sein Licht geht so schnell nicht mehr aus.
Spieglein Spieglein in meiner Hand, warum zerspringst du nicht an der nächsten Wand?
Jacob Seywald XIII