Verstand benutzt
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Ich war noch niemals sehr begabt,
von Jugend an, bis hochbetagt,
die Physik konnt´ ich nicht leiden,
konnte nicht mal Schafe treiben.
Das Kochen war nicht meine Kunst,
ich plapperte nur Stuss und Dunst,
vertauschte Schuhe und Socken,
blieb im Tanzsaal ständig hocken.
Mit dem Auto fuhr ich zu flott,
täglich verursachte ich Schrott,
als ich dann begann zu dichten,
kam der Rat, drauf zu verzichten.
Drum wurde ich ein Bücherwurm,
las Tag und Nacht im stillen Turm,
bis mir die Frage kam zu Ohr´n,
ob ich zu Höherem gebor´n.
Ich warf die Bücher in Kisten,
machte von mir Wertungslisten,
um klar zu sehen, was ich mag,
dabei wurde die Nacht zum Tag.
Die Listen hab ich dann verbrannt,
benutzte nur - meinen Verstand,
das Resultat – nun gebt mal acht,
ich hab mein Glück – fortan gemacht.
© Horst Rehmann