Mein Friseurbesuch
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Ich seh auf dem Kopf aus wie ein Bär,
drum gehe ich schnellstens zum Friseur,
der fragt mich super freundlich und nett,
wie ich die Frisur denn gerne hätt’.
„Ach guter Mann, ich hätte es gern,
besonders schick und möglichst modern,
ich möchte richtig gut ausschauen,
hab zu ihnen vollstes Vertrauen“.
„Kürzen sie´s um zwei Zentimeter“,
sage ich eine Minute später,
doch ich spreche wohl zum Schneidgerät,
das mir flott, zig Büschel Haar abmäht.
Irritiert schau ich in den Spiegel,
oh je, ich seh aus wie ein Igel,
Meckischnitt, total kurz und modern,
nein, oh nein, so etwas liegt mir fern.
Es ist furchtbar, meine Haare steh´n,
ich will hier jetzt raus, muss sofort geh´n,
betrachte daheim meinen Haarschnitt,
schimpfe, fluche und schreie: „Igitt“.
Nun habe ich es vollkommen satt,
mache den Meckischnitt nass und platt,
trockne ihn, seh wieder aus wie ein Bär,
renn hinaus – zu einem andern Friseur.
© Horst Rehmann