Ich geh in die Stadt

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Es wird dunkel, ich geh in die Stadt
und lass mich dort mal animieren,
weil fast jeder Mensch dies Laster hat,
muss ich mich keineswegs genieren.

Drum bieg ich in eine Gasse ein,
in der sie lauthals Kunden locken,
nackte Brüste unterm Lampenschein,
lassen mir fast den Atem stocken.

Ihre Körper drehen sich im Kreis,
bezaubernd schön um eine Stange,
so etwas zu sehen macht mich heiß,
mir glühen bereits Stirn und Wange.

Das Öl glänzt auf ihrer zarten Haut,
sie präsentieren ihre Rücken,
alle sind so tadellos gebaut,
dass ich laut schnalze vor Entzücken.

Jetzt zeigen sie alles, ungeniert,
ich starre sie nur an und staune,
dieser Anblick hat mich fasziniert,
ich bin bestückt mit guter Laune.

Nun stehen sie plötzlich alle still,
ich krächze vor Gier, nein ich raune:
„Hätt gerne zwei Hähnchen dort vom Grill,
und bitte – richtig knackig braune!“

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Ich geh in die Stadt

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09.10.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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