Besuch

Ein Gedicht von Horst Rehmann
Unangemeldet und ganz leger,
kommt da einer vom Ausland daher,
spielt sich auf wie ein feiner Pinkel,
fragt schroff aus schrägem Mundwinkel:
„Was soll das dort in der Flasche sein?“
Ich sage kurz: „Das ist Frankenwein!“

Dann fragt dieser ahnungslose Depp
und blinzelt mit den Augen ganz schepp,
ob man das Zeug wirklich trinken könnt‘
und ob man ihm mal ein Schlückchen gönnt,
das hab ich – Ehrensache - gemacht,
doch dann kommt es anders als gedacht.

Seine Nase hat er voll aufgebläht
und die Augen sind wie zugenäht,
dann, mit Gewürge und mit Geschnauf,
kotzt er auf mein Leberkäsbrot drauf
und auf die Zwiebel Vinaigrette -
der ist anstandslos – jede Wette.

Von dem Kerl bin ich restlos bedient,
weil sich so was wirklich nicht geziemt,
drum hab ich ihn lauthals angeschrien,
er möge sich bitteschön – verzieh´n.

© Horst Rehmann

Informationen zum Gedicht: Besuch

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21.10.2024
Das Gedicht darf weder kopiert noch veröffentlicht werden.
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