Auf dem Jahrmarkt
Ein Gedicht von
Horst Rehmann
Der Jahrmarkt bringt uns Heidenspaß,
und Lebensfreude ohne Maß,
in Geister und in Achterbahn,
nur Angstgeschrei und Tempowahn.
Hoch hinaus geht’s per Riesenrad,
welch Hochgefühl an Freiheitsgrad,
dann fliegen wir noch superschnell,
mit einem Kettenkarussell.
Wie schaukeln Schiffchen in die Luft,
rempeln in Skootern, dass es pufft,
und hauen mit enormer Macht,
den Lukas, dass es mächtig kracht.
Im wirren Spiegelkabinett,
da finden wir es gar nicht nett,
wir sind recht dürr im Augenblick,
im nächsten Spiegel tonnendick.
Wir seh´n dort sehr verschroben aus,
es ist ein Horror, ist ein Graus,
drum trinken wir ein Bier im Zelt,
geh ‘n dann zur schwersten Frau der Welt.
Bei einem Leierkastensound,
fahren wir froh und gut gelaunt,
rein unermüdlich, mal um mal,
mit der Almbahn durch Berg und Tal.
Zuckerwatte, Waffeln, Softeis,
gebrannte Mandeln dampfend heiß,
das ist zwar alles nicht gesund,
macht nur das Bäuchlein kugelrund.
Es beginnt der Tag zu dunkeln,
man sieht bereits Sterne funkeln,
uns geht das Geld auch langsam aus,
tief beeindruckt - geh ‘n wir nach Haus.
© Horst Rehmann