Gaben für Senioren

Ein Gedicht von Helmut A. Pätzold
Gaben für Senioren

Lieber guter Weihnachtsmann,
nun hör Dir meine Bitte an.
Solltest Du auch mich bedenken,
bitte nicht wie üblich schenken.
Keine Wäsche, keine Socken,
damit kannst Du mich nicht locken.
Ebenfalls kannst Du vergessen,
was zum Trinken oder Essen.
Denn ich habe jüngst entdeckt,
dass mir nicht mehr alles schmeckt!
Was ich früher hab verschlungen,
bring es bitte zu den Jungen,
die noch ohne Magenpein,
alles stopfen in sich rein.
Sicher überlegst Du nun,
was ist in diesem Fall zu tun.
Ich habe ernsthaft nachgedacht,
ein neues Knie wär angebracht,
ein neuer Rücken wär nicht schlecht,
auch eine Hüfte käm mir recht.
Ich lobte Dich in höchsten Tönen,
ersetzt Du meine alten Venen,
die schon voller Kalkgestein,
es können gern die besten sein!
Auch wünsche ich mir unverfroren,
einen Satz brandneuer Ohren,
damit man wieder ungestört,
den Vogel und die Grille hört.
Ein wenig Schmiere, etwas Lack,
doch so was hast Du nicht im Sack.
Du brauchst das nicht, das ist der Mist,
weil Du ja unsterblich bist.
Doch grade das brauchen wir Alten,
den andren Kram kannst Du behalten !

Informationen zum Gedicht: Gaben für Senioren

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03.12.2016
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