Die Eisheiligen

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Die Eisheiligen, zu Mitte Mai,
mit frostumwebten Bärten,
Der wilden Männer eins, zwei, drei,
vier, ziehen durch die Gärten.

So manches Pflänzchen zart von Wuchs,
hat Mamertus genommen.
Der warme Mittag war des Trugs,
im Frost nun kalt verschwommen.

Die Gurkenpflänzchen, gestern stolz,
sind heute früh erfroren.
Pankratius aus hartem Holz,
der Kürbis scheint verloren.

Servatius am nächsten Tag,
bringt uns die gleichen Plagen.
Der Sellerie, den man doch mag,
von Hagel nun zerschlagen.

Der vierte Alb, er lauert schon,
voll Arglist und voll Tücke.
Sankt Bonifatius fordert Lohn,
die Dahlien zeigen Lücke.

Und als das Herz vor Sorge schrie,
der Paprika ging unter.
Den nahm hinfort uns die Sophie,
auch sie vor Kälte munter.

Dann aber, ist der Spuk vorbei,
nun sollt ihr säen, ernten.
Nicht alle Freuden bringt der Mai,
wie wir soeben lernten!

© Hansjürgen Katzer, Mai 2021

Informationen zum Gedicht: Die Eisheiligen

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14.05.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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