Der Fleischbaron

Ein Gedicht von Hansjürgen Katzer
Billig ist sein Fleisch des Handelns,
das man aus dem Schlachthof fährt.
Wo im Zeichen all des Wandelns,
kaum den Landwirt es noch nährt!

Er verdient hingegen prächtig,
Fleisch heißt es, sei Lebenskraft.
Manch einer isst fast bedächtig,
Fleischberge, die rätselhaft!

Unser Fleischbaron gediegen,
sein Gewissen, recht und rein.
Groß ist er nun aufgestiegen,
gütiger kann keiner sein!

Werbeflächen, heile Welten,
gaukelt er uns täglich vor.
Auf Kritik hört er nur selten,
und dann brüllt sein Anwaltschor!

Selbst die Politik, sagt danke,
sein Verdienstkreuz reicht ihm schnell.
Das der Wohlstand uns nicht wanke
und der Fleischkomet glänzt hell!

Fleischfabriken produzieren,
marktgerecht zum kleinen Preis,
Das die meisten hier verlieren,
ganz egal, wie jeder weiß!

Arbeiter meist bloße Masse,
arg gebeutelt für das Mahl.
Schlachter sein, war früher klasse,
heute kotzt man fast im Strahl!

Auch das Tierwohl fällt hinunter,
aus dem Heft des weisen Tuns.
Doch man gibt sich froh und munter,
hier im Land des Schweins und Huhns!

Und so geht das Elend weiter,
das man schon seit Jahren kennt.
Unser Fleischbaron frönt heiter,
braucht das so, der Konsument?

© Hansjürgen Katzer, Juli 2021

Informationen zum Gedicht: Der Fleischbaron

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15.07.2021
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Hansjürgen Katzer) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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