Größenwahn

Ein Gedicht von Günter Uebel
Ein Kobold, der ins Jenseits startet,
sich Aufschluss darüber erwartet,
ob man auf der fernen Erde
ihn schmerzlich denn vermissen werde.
„Mit mir, da geht der Philanthrop!"
glaubt er und schaut durchs Teleskop,
ob denn, auf sich allein gestellt,
der kümmerliche Rest der Welt
noch weiter lebensfähig sei.
Doch schon ertappt er sich dabei,
dass — sehr zum eigenen Verdruss —
er zerknirscht erkennen muss,
er war wohl nur ein kleiner Wicht,
denn eine Lücke riss er nicht.
Günter Uebel, 1990

Informationen zum Gedicht: Größenwahn

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02.02.2023
Das Gedicht darf unter Angabe des Autoren (Günter Uebel) für private Zwecke frei verwendet werden. Hier kommerzielle Anfrage stellen.
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