Von Wand zu Wand
Ein Gedicht von
Farbensucher
Ich würd gern lassen dieses Leben.
Es ist so klein. Nur Handgepäck.
Könnt ich’s aus meinen Händen legen,
wär ich mal da und dort und weg.
So bleibt mein Leben klein. Von Wand zu Wand.
Und Schritte hin und her. Zurück.
Schlafwandeln. Wie nach Schlummertrank –
Vom Leben fehlt immer ein Stück.
Zwischen den Wänden sind noch Fenster.
Gedanken ziehen mit dem Blick.
Sie suchen nachts dich wie Gespenster -
Du kommst nicht mehr hierher zurück.
Es ist ein Leben zwischen Wänden.
Deines in Asche rührt sich nicht,
wie deine Zeit, die frei von Rändern -
Nur meine sind noch nicht in Sicht.
So bleibt mein Leben klein. Von Wand zu Wand.
Und Schritte hin und her. Zurück.
Und Zeit bleibt mir mit ungewissem Rand.
Und aus dem Fenster noch der Blick.
*an meinen Sohn Danjar