Die Show
Die Slideshow
(Publikumsferne)
Da plant man jahrelang
Nimmt sich zurück
Von manchem Drang
Bis man entrück´
Die schnöde Wirklichkeit
Fern jeden Trotts
Ist man aufnahmebereit
Fern jeden Flopps
Für ein Bild
Ne Fotografie
Auf die man wild
Als ein Genie
Man schlägt sich durch
Bis zu diesem Punkt
Sät Samen in die Furch´
Bis es dann funkt
Man sammelt so
Jahraus jahrein
Knipst gar den Floh
Der doch so klein
Ob es der Käse
Auf dem Tisch
Oder die Färse …
… ein gekochter Fisch
Man hat geschossen
Und freigestellt
War echt verdrossen
Als was falsch eingestellt
Hat gezoomt und justiert
Panoramen fokussiert
Hat beschnitten und kopiert
Über Gradation philosophiert
Ist Los zu Fuß
Und mit dem Rad
Wie im Beruf
War man auf Draht
Zu guter Letzt
Fehlt noch der Ton
Fast schon verschätzt
Des Dichters Lohn
Den Dreiviertel Takt
Die Trommel schlägt
Der Rhythmus packt
Der Rhythmus trägt
Die Bilder rauschen
So dahin
Sie vertauschen
Unsren Sinn
Takt und Rhythmus
Schmeicheln dann
Bis man mit muss
Irgendwann
Feuerwerksraketen
steigen auf
Seltene Kometen
Zeigen ihren Lauf
Der edle Greif
Kreist in der Luft
Die Maus ist reif
Fährt in die Gruft
Alles so flach
Gespenstisch blass
Im Fernseh´n, ach
Ist es nicht krass?
Reden wir
Mal richtig deutsch
Gleich hier
Ob ich mich täusch?
Ganz ohne Spass
Und High Fidelity
Trifft das Maß
Doch bloß das Vieh
Gibt nur die Natur
Uns einen Takt
Ist der Sinn meist stur
Gibts keinen Kontrakt
Erst wenn Neugier
Sich verpaart
Mit dem was Zier
Gelingt der Spagat
*****
Die Show beginnt, sogleich das Aus
Es nicht gelingt, ´s gibt keinen Applaus
Der Schöngeist ringt um den Verstand
Er´s wohl besingt, lag´s doch auf der Hand …
Macht doch der Ton die Musik, der Klang erzeugt ein Bild
Dem unser Herz zu Füßen lieg´, dem es zu huld´gen gilt
So malt die Farbe doch das Bild, das Licht zeugt dessen Schein
Ist´s des Dichters Gefild´, könnt Schwarz-Weiß die Lösung sein …
So scheint die Show Mittel zum Zweck
Die vielen Bilder nur ein Geck
Aufmerksamkeit gibt’s nur konzentriert
Philosophie wen´s interessiert …
© Auris cAeli