Ralph,
ich möchte mich herzlich für deine lieben, an mich gerichteten Worte, bedanken. Dass ich von euch privat ein wenig mehr erfahre als in den Gedichten steht, weiß ich nun zu schätzen. Es verbirgt sich so viel im Seelenleben der Menschen die sich dichterisch ausdrücken, daher ist jeder auf eine andere Art zu nehmen. Manchmal ist es die Einsamkeit, die durch das Schreiben ein Ventil findet, manchmal die Freude an der Sprache, auf jeden Fall die Verwendung der dichterischen Begabung, die nicht jedem gegeben ist. Dir und Ingrid sei ein großes Lob ausgesprochen Und auch Silesio, den ich ebenfalls gerne lese. Wie ist es also, wenn sich zwei Menschen, die sich dichterisch vertraut geworden sind, nun persönlich begegnen? Zu große Erwartungen? Enttäuschung? Altersunterschied? Wollte man mehr? Wenn man in Freundschaft bleibt, ist es doch am besten. Seit Hermann nicht mehr bei mir ist, mache ich viele "Studien", denn jeder ältere Mensch in meiner Lage tickt anders. Ich bin mit mir im Reinen, denn ich bin und bleibe bei ihm, werde die letzten Kilometer meines Lebens dankbar für unsere gemeinsamen Jahre sein. Mein soziales Umfeld ist enorm lieb; ich habe Familie, Nachbarn und Freunde, die mich "nicht in Ruhe lassen", wo ich mich auf ein zwei Tage freue, an denen ich mich mal zurückziehen kann.
Lieber Ralph, du bist ein sensibler Mann, bleib so. Der Rauhbeine haben wir genug auf der Welt. Wismar! Auf dem Weg nach Boltenhagen verweilten wir immer dort. Hermann hat auch eine DDR-Vergangenheit, ist 1958 "abgehauen."
Ralph, wie du vielleicht siehst, habe ich mich wieder für ein anderes Profilbild entschlossen, das entspricht meinem Alter ziemlich gut.
Für heute danke ich dir nochmals herzlich für deine lieben Zeilen.
Sie ist immer für euch da:
die Christine.
Dein Kommentar:
hallo Christine,
danke für deinen Eintrag.
Ja, Freundschaft ist ein hohes Gut - eigentlich garnicht so wichtig, wann und wie sie entstand. Sie ist irgendwann einfach da und wir wundern uns vielleicht, wie wichtig sie uns mit der Zeit wurde und wie gut sie uns tut. Das Alter sollte dann auch garkein Gewicht mehr haben, finde ich.
Wie auch immer: danke, daß Du immer für uns da bist, auch wenn
Du Zuhause zeitlich gut ausgefüllt bist. Vielleicht findet sich auch
mal die Zeit für etwas Geschriebenes aus unserer Feder, das sich irgendwann zu einem kleinen Büchlein drucken lässt. Wir nehmen
so einander ja nichts weg - im Gegenteil - es macht Freude - so
sollte es ja sein, unter Schreibfreunden, oder Freunden, die sich in
vielem ergänzen und ihr Lächeln still, oder offen teilen, finde ich.
Ich danke auch Dir für deine Zeilen.
Herzliche Grüße schickt Dir Ralph
(´58 - da war die Mauer zum Glück noch ziemlich löchrig. Da hatte
es Hermann wohl nicht ganz so schwer, den ´´richtigen Ausgang´´ zu
finden. Ich selbst bin ´76 abgehauen - da war´s schon deutlich
schwieriger, noch eine Lücke in der Mauer, oder im Stacheldraht zu
finden. Na ja, eine andere Geschichte, die zum Glück auch Geschichte
ist..)