Profil von Sylvia Seifert

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Anzahl Gedichte: 7
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Gedichte gelesen: 1.419 mal
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Titel
7 Mein Kleiderschrank 16.01.21
Vorschautext:
Zu groß um zu weinen zu klein um zu teilen.
So steht er da, mit frisch geölten Türen. 
Er wird mich führen,
morgen wieder, in meine Welt der Fantasie.
Um diese zu genießen, wage ich es und werde eintauchen
in den Wald aus Stoffen und zusammenstellen,
was mich hoffentlich königlich erscheinen lässt.

Da hätten wir die Hosen - wie wartende Helden hängen sie da, gebügelt, karriert ganz ungeniert
flirtet die Gelbe mit der Dreiviertel Blauen.
Ich geh kurz hin, um zu schauen,
ob die Rautenstrümpfe, die mich morgen zieren, beide Hosen schmücken könnten.
...
6 Größe 06.01.21
Vorschautext:
Größe zeigt.
Größe neigt zum Größenwahnsinn.
Größe bleibt
nicht für ewig.
Wer nach Größe strebt, bleibt klein.
Wer Größe zeigt, wird groß sein.
5 Verliebt 06.01.21
Vorschautext:
He, kennt ihr das, wenn ihr eure eigenen Worte so oft sprechen oder lesen wollt, dass ein ganzer Tag nicht ausreicht, um dort eure Selbstverliebtheit zu parken? 
Ich erlebe es bei mir. 
Es sind Texte von gestern oder Briefe aus dem Studium. 
Ich lese sie, und lese sie aufs Neue. Mit dem Wissen, das ich mich dadurch ausbremse. Mich ausruhe, auf dieser Schönheit in Lettern. 
Dieser Schwung und diese Grazie lassen mein Ego in die Höhe klettern.
Ach und dann duften sie auch noch so gut, nach Charme und Reimen. 
Sie funkeln und glänzen. 
Worte aus meinem 
Mund sind toll, so schnörkelvoll. 
Sie sind geistreich und manchmal sind sie antik. 
Oft bleiben sie steh‘n 
vor offener Tür bereit hineinzugeh‘n, 
...
4 Linien 05.01.21
Vorschautext:
Sie führen, sie entführen.
Sie leben, sie beleben.
Sie sind ungestüm, sie sind intim.
Sie bleiben im Kopf.
Linear. Liniengetreu. Lebenslinien.
Gerade oder jetzt.
Ungerade oder gestern.
Ich liebe Linien.
3 Sie fragt 04.01.21
Vorschautext:
Sie fragt mich, warum ich denn besonders sei? Denn sie hätte da so was gehört.
Ja, sagte ich, das ist so ne Sache.
Denn ich mache
Ja eigentlich nichts anderes als du. 
Ich atme, laufe, stehe, 
ich esse, liebe und sehe
Gespenster meiner Vergangenheit,
einen Vater der schreit, eine Schwester die weint.
Meine Knochen sind wie deine,
beim Joggen schwer,
beim Wiegen mehr
als ich ertragen will. 
...
2 Mein Laster 03.01.21
Vorschautext:
Spätestens am Neujahrsmorgen, 
wenn alle Sorgen kurzzeitig ertrunken sind und 
maximale Schaffenskräfte alte Ziele wieder auf den Sockel stellen, 
spätestens dann, kriecht es in sein Loch zurück, 
kräftig im Körper, spitz in der Zunge,
dreht‘s sich noch mal um und grüßt die Welt,
mit hoffnungsvollem Blick und starker Lunge.

Wie letztes Jahr zur gleichen Zeit, verlässt es meine Welt, satt und prächtig, 
so wie ich’s genährt, und verweilt zunächst in Dunkelheit. 
Eine kleine Weile nur, vielleicht auch mehr, wer weiß das schon.
Gebettet auf dem Kissen der Verlockung, bereit
...
1 Was Schönes 03.01.21
Vorschautext:
Kinder lachen. Kindersachen. Kinder machen 
ist was Schönes.
Derweil ermüden sie, wenn Sie da sind.
Wenn Sie dabei sind
alles zu entdecken, unfein alles abzuschlecken. 

Kinder, Kinder. Ihr seid witzig
und so niedlich, wenn ihr klein seid
und so winzig. 
Wenn ihr wachst und älter werdet,
dann ist der Frieden sehr gefährdet,
der Innere, der Sanfte, 
...
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