Titel | ||||
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6 | Der Eigenbrötler | |||
Vorschautext: Im Dorf, die Leute, mögen ihn, auch wenn er kauzig ist und spröde. Sie sehen ihn früh auswärts ziehn: allein hin, an des Weihers Öde. Dort wirft er seine Angel aus; setzt sich ins feuchte Ufergras. Nie bringt er Fische mit nach Haus. Wohl auch, weil er sie schlicht vergaß. Die Angel ist ihm Alibi - das Schweigen ihm ein wahrer Freund. ... |
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5 | Im Ried | |||
Vorschautext: Dort, auf der Lichtung, halten wir - den dunklen Walddom erst verlassen. Kein Fragen: warum sind wir hier?, wenn wir uns an die Hände fassen. Das Heidemoor glüht in der Sonne. Wir setzen uns und ruhen aus. Mit Rascheln füllt sich alle Wonne und weiter hinten knarrt ein Haus. Es steht, wo sich kein Mensch hintraut, inmitten moorrastigem Grunde. ... |
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4 | Träumst du | |||
Vorschautext: Träumst du Am Abend, nachts, in deinen Träumen: wie weit, wohin, treibt es dich dann? Hörst du es rascheln unter Bäumen - schaust durch die Kronen himmelan? Oder fährst du weit über Land, das sonst zu schnell vorüberzog? Den warmen Wind in deiner Hand, von der dir gerade noch ein Vogel flog. ... |
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3 | Niemand blieb allein | |||
Vorschautext: Sie schwamm hinein, ins Abendrot. Der Sternenhimmel wurde klar. Was ihr der See in Flammen bot, sank hin, als wenn es garnicht war. Sie ließ sich langsam rücklings treiben: die Sterne funkelnd auf der Haut. > Warum nicht hier, in Stille, bleiben, wo niemand sonst zum Himmel schaut...? < Sie irrte sich - am Ufer stand, noch jemand, der ganz plötzlich kam. ... |
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2 | Orte | |||
Vorschautext: Es gibt Orte, nach denen du nie selbst suchtest. Sie fanden dich. © Ralph Bruse |
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1 | Großmutter | |||
Vorschautext: Großmutter In das Haus aus sprödem Stein, da ging ich immer wieder hin. Hatte oft Kummer. War noch klein. Nur nach dir stand mir der Sinn. Du wärmtest mich am Fenster, dort. Hab auch schon mal geweint. Du holtest meinen Kummer fort und hast es immer gut gemeint. ... |
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