Gedichte über die Zukunft - Seite 169

Es geht immer weiter
wenn du stolperst
Du weißt
es geht immer weiter
wenn das Schicksal dich greift
es geht immer weiter
Du gewinnst
Du verlierst
es geht immer weiter
spürst das Leben in dir.

Es geht immer weiter
du findest Dein Glück
es geht immer weiter
die Muse dich küsst
es geht immer weiter
viel Liebe in dir
es geht immer weiter
du gewinnst
du verlierst.

Es geht immer weiter
Jahr für Jahr
erreichst deine Ziele
Tag um Tag
dein Leben
so spannend
es mich erreicht
Du machst mich glücklich
all die Zeit
so Stunde um Stunde
bin ich dann bei Dir
es geht immer weiter
am liebsten mit DIR.



MB

Gegen die Zukunftsangst

Man muss sich wieder wehren lernen,
Das Grauen bleibt der Welten Elend.
Bisher hatten wir Goldene Zeiten,
Jetzt müssen Menschen Tode leiden,
Gefallen, wo man keine Namen kennt,
Menschen fern von Heilandsternen.

Da lieb ich mir wieder mein Glockenspiel
Von naher Kirche, gleich beim Garten,
Wo schon die ersten Früchte reifen.
Selbst da sind Kriege nicht zu begreifen,
Wo länger doch Schöngeister warten
Und Frieden der Allermeisten Ziel.

Das Nahe, Kleine wird wieder groß,
Hier sehe ich, was Leben heißt:
Es wächst mir ja die liebe Kresse,
Im Osten ragt hoch die Zypresse,
Wo Licht und Wärme ewig gleißt,
Weiß und befreit vom Seelenkloß.


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Wieder sitz' ich hier - frag' mich wo du bist,
Und ob du gelegentlich an mich denkst.
Frag' mich, ob du mich wohl auch vermisst,
Oder mir zumindest einen Gedanken schenkst.

Wenn dich einmal die Hoffnung verlässt,
Werde ich da sein - sorge dich nicht.
Für dich an deiner Seite - halt' dich an mir fest,
Ich bringe dich wieder ins Gleichgewicht.

Die Gedanken wehren sich gegen Vernunft,
Ich hoffe der Zeitpunkt ist nicht mehr weit.
Mein Wunsch ist eine gemeinsame Zukunft,
Mit dir an meiner Seite - ich bin bereit.

Meine Furcht: Dass du nicht das selbe willst,
Und du entscheidest, du wirst bleiben hier.
Doch falls du für mich das gleiche fühlst,
Komm' in meine Arme und flieg höher mit mir...

Höher als jemals die Euphorie dich trug,
Gemeinsam gehen wir diesen Weg weiter.
Wir starten die Reise - besteigen den Zug,
Ab ins Unbekannte - mit mir als Begleiter.

Wenn du mich brauchst, bin ich für dich da,
Ich stehe bereit und werde dein Held sein.
Falls nicht nötig wird's aber hoffentlich wahr,
Dass ich künftig werde der Nabel deiner Welt sein.

Diesen Status erreichst du bereits bei mir,
Nun will ich dich jedoch auch nicht hetzen.
Hauptsache meine Zukunft verbringe ich mit dir,
Wenn du das auch willst, weiß ich das zu schätzen.

© 10.05.2024

„Ich will nicht mehr frieren“
(Fabel)

„Ich will nicht mehr frieren,“
Sagte der Hahn zum Huhn.
„Dann darfst Du Dich nicht so aufführen!
Da hast doch nur mit Fressen und Treten zu tun!“

Natürlich war der schöne Hahn um sich bemüht,
Stolzierte als Ganter zwischen seinen Hennen.
Er bliebt behutsam, doch auch hart, abgebrüht,
Aus dem Gehege konnte ihm kein Huhn wegrennen.

Doch wer will schon immer getreten werden?
Die Eier wachsen auch ohne Hagelschnur.
Wollte er, dass die Hühner sich wehrten,
Wenn der Gockel ausfährt seine Ganternatur?

„Ich will Dich nicht mehr spüren,“
Sagte das müde Huhn zum balzenden Hahn,
„Du darfst mich nimmer verführen!“
Also zog er ab, der schöne, beleidigte Hahn.

Doch er kam wieder, stellt stolz sich auf:
„Wenn ich nicht bin, gibt es keine Küken, kein Leben.
So kommt in Euren weiteren Lebenslauf
Kein Brüten, kein Hühnerbestand, nur Eierlegen.

Am Ende werdet auch Ihr geschlachtet,
Nichts bleibt mehr von unserem Liebesgeflecht.
Und, weil Ihr mich so sträflich verachtet,
Geht es am Ende uns BEIDEN schlecht.


©Hans Hartmut Karg
2024

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