Gedichte über Wünsche - Seite 30

Als ich heute Morgen den Wecker hörte,
der mich beim Träumen unsanft störte,
wurde mir ganz plötzlich klar,
dieser Tag wird wunderbar!

Drum' hüpfe ich aus meinem Bett,
ne' Party starten, das wär' fett!
Für wen denn lieber, wenn nicht für Dich,
plane ich es heut' ganz feierlich.

Der Tag gehört nur Dir allein
und jeder will heut' bei Dir sein,
dich bis zur Decke hochleben lassen,
mit Bier und Wein und Sekt aus Tassen.

Das mit dem "älter werden" wird ignoriert
und auf Geschenke wird wild spekuliert,
die Zeit gemeinsam wird genossen
und über Dich wird Konfetti gegossen.

Und weil es doch so schön war
planen wir sofort für's nächste Jahr!
Dann sind wir wieder alle da,
ist das nicht ganz wunderbar?

Ganz unbewusst hielt ich im Schritte ein,
die große Kirchentür stand hier heut' offen.
Ich ging erwartungsvoll hinein
und war von ihrem Lichterglanz betroffen
und eine Stille lag in diesem Raum.

In einem seitlichen Portal
stand golden glänzend eine Kerzenstele.
Gedämpftes Licht lag hier im Saal
und tiefe Ruh' empfand hier meine Seele,
als wäre alles nur ein Traum.

Ich stand im Halbkreis neben Frauen
ihr Haupt mit dunklem Seidenschal umhüllt,
die Augen voller Gottvertrauen,
ihr Herz von einem tiefen Wunsch erfüllt.

Viel Sehnsucht zeigte sich im Kerzenschein,
die Menschen möchten sich ganz fest verbünden
und Friede werde dann auf Erden sein!
Die Sonne mög' es uns verkünden.