Gedichte zu Weihnachten - Seite 141

Die Menschen drängeln in der Stadt,
einkaufen zur Weihnachtszeit.
Geschenke soll es geben satt,
hofft auch dass es vielleicht schneit.

Doch manchen Menschen geht es nicht so gut,
sie leben draußen ohne heim.
Ihnen fehlt das Geld und Mut,
so ein Mensch will niemand sein.

Einer von ihnen der da draußen lebt,
ein älterer Herr gebrechlich und krank,
hofft nur dass man ihn versteht,
liegt dort draußen auf der Bank.

Glück hatte er schon ewig nicht,
Hunger dafür umso mehr,
er auf einmal zusammenbricht,
er hatte es einfach viel zu schwer.

Die Menschen laufen an ihm vorbei,
Menschen in denen keine Liebe ist,
betrachten seine Quälerei,
wissen er wird nicht vermisst.

Die Welt die heut' so böse scheint,
in der niemand um niemand weint.

In meinem Herz, da ist es festlich,
denn es ist Weihnacht, ganz verlässlich.
Ein feiner Duft zieht durch den Raum,
und hell erstrahlt der Tannenbaum.

Und wie es ist in jedem Jahr,
kommt Oma mit dem Punsch nicht klar.
So landet sie, man glaubt es kaum,
besoffen unterm Weihnachtsbaum.

Doch dieses Jahr ist vorgesorgt,
ein Kissen haben wir besorgt.
Das lag schon da und sie nun drauf,
laut schnarchend, weckt sie bloß nicht auf.

So wird der Abend doch noch nett,
die Kinder sind auch längst im Bett.
Wir lassen am Kamin uns nieder
und singen „Alle Jahre wieder“.

© Chérie de Louis

Der Osterhase und Weihnachten

Ein Osterhase tief in Bayern,
der wollte Weihnachten mal feiern.
Das kam dem roten Fuchs ganz recht,
dem war`s vor Hunger schon ganz schlecht.

Den langen Schwanz, den brauch ich nicht,
den kürze ich für das Gesicht.
Dabei, da wird auch nicht gespart,
als Weihnachtsmann trägt man ja Bart.

Als Mantel dient mein Winterfell,
ist es auch dünn an mancher Stell.
Dann brauch ich einen leeren Sack,
in den ich Meister Lampe pack.

So ist das Langohr Ehrengast,
wenn er nur in den Ofen passt.
So hat sich Häschens Wunsch erfüllt,
er feiert Weihnachten – gegrillt.

Wenn die Flocken leise fallen,
wir vom Glühwein manchmal lallen,
dann ist es fast so weit,
Weihnachtszeit.

Wenn die Lichterketten blinken
und wir auf die Liebe trinken,
dann ist es bald so weit,
Weihnachtszeit.

Wenn Kinderaugen strahlen,
wir gern dafür bezahlen,
dann ist sie nicht mehr weit,
die Weihnachtszeit.

Wenn wir an Andere denken
und plötzlich sie beschenken,
dann hat sie uns ereilt,
die Weihnachtszeit.

Wenn putzen, kochen, backen
und schöne Päckchen packen,
uns wie die Irren treibt,
ist Weihnachtszeit.

© Chérie de Louis

Zwischen den Jahren

Weihnachten ist grade zu ende.
Dicht liegt der Schnee, ist ziemlich kalt.
Silvester bringt die Jahreswende.
Der Lauf der Zeit macht niemals halt.

Auch der Bach fließt unterm eis.
Die Ostsee ist ganz kurz davor.
Wald und Wiesen sind ganz weiß.
Das ist des Winters Eisdekor.

Drum bringt viel Futter in den Wald.
Rehe, Hasen und Fasane suchen,
deine Futterhilfe bald,
unter großen dichten Buchen.

Keine Angst vor diesem Wetter.
Er wird bald dem Frühling weichen.
Dieser weckt der Bäume Blätter,
ganz gewiss auch die der Eichen.

Autor: Manfred Basedow
Neustrelitzer Straße 14
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