Gedichte über Veränderung - Seite 66

Der Regen rauscht, es wiegen sich die Blätter,
die schleichend fast schon unbemerkt
von Grün ins Braun sich wandeln.

Der Vogelsang ist heimlich uns entschwunden
Sie ziehen fort ins warme Irgendwo,
alldort sie überwintern.
Es wird nun Herbst, die Tage werden dunkler,
das fahle Licht, es wärmt nicht mehr.
Die Träume schlafen langsam ein.

Und welkes Laubwerk tanzt nun durch die Lüfte,
ein Zeichen der Vergänglichkeit.
So einsam welkt der Garten.

Verschleiert ist mein Blick durch Nebelfäden,
das Leben trauert in den Herbst.
Wer fühlt sich nicht verlassen?







SDR

Alles ist an einem Ort,
Die eine da, die andre dort,
Alles passt zusammen.
Bis ein Teil von mir davontreibt,
Durch einen einzigen Gedanken
Und nicht mehr passen will.
Der Riss breitet sich aus,
Nach und nach zerfällt das Haus,
Das einst so sicher schien.
Einzelne Melodien, Motive
Und Noten fliegen herum.

Sie lassen sich nicht fangen.
Sie passen nicht zusammen.
Wie ich sie auch dreh und wende,
Ich verschwende
Sinnlos meine Zeit
Und zerfalle
In alle Enzelteile.

Was sagt das Herz?
Was der Verstand?
Ich kann's nicht unterscheiden.
Was ist dieses Gefühl,
Das ich dauernd leugnen will?
Unsicherheit verfolgt mich.

Jeden Tag verändern sich
Die Seiten und Kanten der Puzzleteile.
Viele Teile verschwinden,
Manche werden wieder gefunden.
Es kommen immer neue hinzu.

Was mach ich hier?
Was geht bloß schief bei mir?

Da steh ich,
Zerlegt in alle Einzelteile
Und sehe
Die seltsame Welt vor mir.
Schmerzhaft.