Gedichte zur Umwelt - Seite 106

Ich suche eine Seife

Ich suche eine Seife,
Wie es sie früher gab:
Wenig ich von ihr streife,
Von ihr geht fast nichts ab.

Ich brauche keinen Spender,
Der Flüssigseife gibt.
Mir reicht als ein Anwender,
Dass nichts die Umwelt trübt.

Heute sind Seifen in,
Die möglichst rasch entschwinden.
Macht das denn einen Sinn,
Wenn wir Gewässer schinden?

Kernseife hab‘ ich mir besorgt –
Ohne Farbe, Duftstoffe, Flüchtigkeit:
Denn wer sich um die Erde sorgt,
Der ist für Einfaches bereit.


©Hans Hartmut Karg
2025

*

So einfach wäre es

So einfach wäre es,
Mit unserer Natur anständig zu leben,
Hätten wir kein ruheloses Gesäß,
Müssten uns nicht die Kante geben.

Was bringt übertriebene Mobilität?
Nur Stau, wenn wir nicht hereinholen können
Die Natur, schon gefangen im Netz mit Bildgerät,
Ohne dass wir uns mit dem Klima versöhnen.

Es ist doch für die Erde Überlast,
Wenn wir nur Verbrenner bewegen
Und Feuer uns wird zum Dauergast,
Weil Erneuerbares uns kein Segen.

Würden wir wieder lieber inhäusig sein
Und Sonne wie Wind zu uns hereinlassen,
Wiche von uns auch der Überhitzungsschein,
Die Gesundheit müsste uns nicht verlassen.


©Hans Hartmut Karg
2025

*

Es wird der Tag nur kommen

Es wird der Tag nur kommen,
An dem der Mensch wieder frei,
Wenn er sich global vorgenommen,
Dass die Erde ein Garten Eden sei.

Wir wissen heute schon, was wir zerstören,
Weil längst aus dem Gleichgewicht das Klima
Und wir uns immer wieder nur empören
Über Ägypten, Nairobi und Lima.

Dabei sollten wir uns doch längst
Fest an die eigene Nase fassen:
Du Mensch, der Du alles verdrängst,
Solltest Vernunft wieder walten lassen!

Sonst wird die Nacht auf uns kommen,
In der nicht mehr die Menschheit gefragt,
Weil alles schwer heruntergekommen
Und keiner mehr wahrnimmt, wer verzagt.

Es wird der Tag nur kommen,
An dem der Mensch wieder frei,
Wenn er sich global vorgenommen,
Dass die Erde ein Garten Eden sei.


©Hans Hartmut Karg
2025

*