Gedichte über Trauer (Seite 44)

Die Diagnose

Die Diagnose, Bronchialkrebs:
Sie musste sitzen bleiben, es sacken lassen,
mit dieser Krankheit, ist nicht zu spaßen.

Sie sagte, nun Krebs, du bist ein ungebetener Gast,
bist mir eine schwere Last.
Doch denke ich mir, ab heute sind wir Kameraden.
Hoffe, du hast keinen Hörschaden,
bitte um Erbarmen und Gnaden,
wie soll ich meinen Zorn entladen.
Wir müssen uns arrangieren, möchte wegen dir nicht krepieren.

Mache dich in meinen Körper breit, ich bin bereit.
Doch zerfresse mich nicht!
Denn eines mache dir klar und das ist wahr,
machst du mir den Garaus, stirbst du auch.
Wir werden verbrannt, sie begraben uns beide,
in einer Bio-Urne liegen wir, auf grüner Heide.

Eine wahre, aber nicht meine Geschichte

Gevatter Tod

Er hat kein Alter und keinen Namen,
er spricht, das große Amen.
Er macht vor niemand Halt,
nimmt mit, egal, ob Jung oder Alt.

Er kommt und hinterlässt Spuren der Traurigkeit,
eiskalt, die Einsamkeit.
Über ihn, weiß man nichts und doch,
wissen alle Bescheid, begrenzt, ist unsere Erdenzeit.

Nun hat er einen Namen,
Gevatter Tod!
Mit seiner Sense, bringt er ein, die Todesernte,
ein verbrauchtes Leben, er auf Erden, entfernte.
Er lehrt uns den Totentanz,
verlieren die irdische Arroganz,
stehen wir vor der göttlichen Instanz.

Er geleitet uns in die Zukunft, der Ewigkeit.

Mama du fehlst mir

Sie war immer für mich da, meine Mama.
Sie fehlt mir immer noch so sehr
und die Worte, irgendwann sehen wir uns wieder,
trösten nicht wirklich, trösten nicht sehr.

Nie mehr ihre Stimme hören, sie nicht sehen,
nicht sagen können, was mich bedrückt, sie ist so weit entrückt.
Lebt jetzt in einer anderen Welt, doch für mich zählt, die innere Nähe,
die noch immer besteht, auch wenn sie mir jeden Tag so fehlt.

Heute jährt sich dein Todestag,
wie immer werde ich bei dir sein,
denn im Herzen sind wir eins.

Mein Herz ist bei dir

Du bist so traurig, ich kann nicht bei dir sein,
dich nicht trösten.
Denn du bist an einem anderen Ort, so weit fort.

Würde dich so gerne in meine Arme nehmen,
du könntest dir deinen Schmerz von der Seele weinen,
würde so gerne bei dir verweilen.
Meine Nähe würde dir gut tun, auch ohne Worte.

In Gedanken bin ich bei dir, umarme dich.
Mit deinem Schmerz bist du nicht allein,
mein Herz wird immer bei dir sein.

Vergessen könnte ich dich nicht, du bist zu wichtig für mich.

Unter Trauerweiden

Mein letzter Wunsch ist bescheiden,
wenn ich gehe, bette mich unter Trauerweiden.

Kann meine Schmerzen nicht mehr ertragen,
mein Herzenskind wird Trauer tragen.
Spüre meine Zeit neigt sich dem Ende,
falte mir zum letzten Gebet die Hände.

Lasse mich in Frieden sterben,
meine Liebe bleibt hier bei dir, auf Erden.
Vorbei mein Herzensleid und Pein,
ich bin Daheim.

Gedichte über Trauer - Seite 44

Die Diagnose

Gevatter Tod

Mama du fehlst mir

Mein Herz ist bei dir

Unter Trauerweiden