Die Erinnerungen gut verstaut,
ein alter Brief in meiner Hand,
auf meinem Körper Gänsehaut,
das Bild von Dir hängt an der Wand.
Völlig vertieft in Gedanken,
les ich von Dir alte Zeilen,
schließe längst noch nicht die Schranken,
möchte noch etwas verweilen.
Schweigend zieh ich durch die Weiten,
komm nicht vorwärts, möchte halten,
denke kurz an alte Zeiten,
als noch unsre Regeln galten.
Heut bin ich mürb und benommen,
muss die schwere Zeit ertragen,
Schönes hast Du mitgenommen,
ohne noch ein Wort zu sagen.
Möcht jetzt stehend, still verweilen,
bin nicht gewillt, mich zu setzen,
Bilder, Briefe, alte Zeilen,
nichts, gar nichts - kann Dich ersetzen.
© Horst Rehmann