Gedichte über Trauer - Seite 186

Welten

Die Eine verlassen
Die Andere betreten
vergessen
Zu tragen,
das,
was belastet.
Los lassen.

Vielleicht
Sich entscheiden
Nicht mehr
Umzukehren
Ausatmen
Und neu
alles einatmen

Welten
Wechseln und zu wissen
Es ist gut

© Inge Millich

Die Zeit mit dir

In aller Stille,
bist du gegangen,
die traurige Botschaft,
habe ich empfangen.

Leid und Schmerzen,
musst du nicht mehr ertragen,
zum Himme wirst du,
von den Engeln getragen.

An ein Wiedersehen,
daran glaube ich,
in diesem Moment,
vermisse ich dich.

Weil du nicht willst,
das meine Augen weinen,
lässt du für mich,
die Sonne scheinen.

Ich sage Danke,
für die schöne Zeit,
fünfundvierzig Jahre Freundschaft,
für immer bleibt.

Ich weiß für mich,
die Freundschaft bleibt,
auch wenn du nicht mehr,
auf Erden verweilst.

Juni 2016 Sabine Volkmar

Kennst du ein Meer …?

Kennst du ein Meer, worin noch Fische leben,
wo sie noch unbehelligt schwärmen dürfen ohne Plastikmüll?
Wo keine aufgeblähten Netze herrenlos vorüberschweben
und Algen von Korallen träumen statt von Algenpest?
Wo man den Meerestieren ihren Frieden lässt?

Du kennst es nicht und wirst es nimmer kennen lernen:

Da stupst die kühle Hand des Windes klare Wellen an,
da kannst du ohne Schuh' am weißen Strand entlangspaziern;
da haben allenthalben Muscheln scharfe Kanten.

Die Fischlein dort und ihre Artverwandten
kannst du vom Kutter aus betrachten,
und wenn du Glück hast, schwimmt auch mal
ein kesser Hai vorbei.

Wir haben 's weit gebracht: Die Menschheit lebt modern und cool;
ich hab einmal gedacht, der Ozean sei Meerestieren eine Heimat
und kein Plastikpfuhl.