Gedichte über Trauer - Seite 184

Als Seele, jenseits von Raum und Ort
lebt der Künstler in seinen Werken fort,
berührt der Menschen Herzen und Geist
manch einer seine Begabung lobpreist,
ihn als Künstler zum Vorbild sich nimmt
auf seine "(Farb-) Schwingungen" sich einstimmt,
als Lehrmeister ihn zu schätzen weiß
ihn integriert in seinen Freundeskreis,
in dem auch Tote "weiterleben",
die ihr Wissen, Können weitergeben
und die mit ihren Lebenswerken
die Fantasie andrer Künstler stärken.

Erinnerungen
Ein Tag neigt sich zur Nacht,
die wieder hell im Sonnenstrahl erwacht ;
und wenn Engel in den Himmel fliegen,
sind im Herzen uns Erinnerungen geblieben.
Erinnerungen an die Freude, an das Leben pur.
Wenn jemand geht, dann bleibt nicht nur
Das, was ihn einst ausgemacht,
dann bleibt Erinnerung die Macht
die uns noch zieht in zauberhaften Bann.
Was man verloren hat auf Erden,
im Herzen man gewann.

© Inge Millich

Ich spüre Dich in dem Wind,
der mein Haar zerzaust
Ich spüre Dich in dem Luftzug,
der mich kühlt
Ich spüre Dich in den Sonnenstrahlen,
die mich wärmen
Ich spüre Dich in den Blütendüften,
die meine Sinne betören
Ich spüre Dich in den Regentropfen,
die auf mich niederprasseln
Ich spüre Dich in den Schneeflocken,
die auf meiner Haut schmelzen

Ich spüre Dich in dem Pochen meines Herzens
Ich spüre Dich in dem Blut, das durch meine Adern strömt
Ich spüre Dich in dem Atem meiner Lungen....

Du bist für mich überall und nirgendwo zugleich,
aber unfassbar spürbar!

Dein engelgleicher Gesang
berührt meine Seele
und entzündet eine Kerze
in meinem Herzen.
Und je wärmer es mir
ums Herz wird,
desto mehr lösen sich
meine Tränen
und mit ihnen der Schmerz
meiner Trauer.