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Gedichte über Träume - Seite 206


Drei Sterne

Wenn des Nachts die Sterne stehen,
kann ich drei vom Bett aus sehen.
Die Gardine sonst alles versteckt,
doch diese drei haben sich gereckt.
Die Glasscheibe der Schrankecke
spiegelt sie einsam an die Decke.

Da sie für mich sehr lichtstark sind,
ich sie auch immer wieder find.
Sie leuchten wolkenlos sehr helle
und immer an der gleichen Stelle.
Das sind meine Lebenssterne,
mit Zeichen aus der Weltallferne.

Aus einer Zeit, die keiner kennt
und die man nur die Urzeit nennt.
Und sie kommen sicherlich doch
alle aus dem schwarzen Loch.
Dort fehlen nun Geist und Energie,
denn letztendlich bekam ich sie.

Der erste Stern ist für das Leben,
welches die Eltern mir gegeben.
Bin ich den Pflichten nachgekommen,
wird es mir wieder genommen.
Treibe das Leben ich zu bunt,
dann wird es auch schon ungesund.

Der zweite Stern ist für das Wissen,
ohne das wir alles missen.
Schule, Arbeit, Hobby, Neugier
blieben auf der Strecke hier.
Denn bereits zum grünen Lenz
hätten wir schon die Demenz.

Doch der dritte Stern ist für die Liebe,
er gebiert Begehren, Lust und Triebe.
Und er fordert freiwillige Einigkeit,
drum besieht man ihn zu zweit.
Er blinzelt auch mal dann und wann
und verwechselt Weib und Mann.

Dabei gilt es immer zu beachten,
nicht nur einen Stern zu betrachten.
Sie sind die feste Dreieinigkeit,
für die das Leben eine Kleinigkeit.
Sucht ein Mann das Sternenleben,
kann ich nur gute Ratschläge geben.

Will eine Frau meine Sterne sehen,
muss sie mit mir ins Bettchen gehen.
Nur von dort kann es uns glücken,
gemeinsam in die Zukunft zu blicken.
Und sollte euch ein Blick gelingen,
dann ja nichts durcheinander bringen.

01.05.2016 © Wolf-Rüdiger Guthmann
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