Gedichte über Tiere - Seite 362

Wenn ich jetzt früh mit dem Hund geh,
ab und zu ein Hahn mal kräht,
ansonsten ist Ruhe eingekehrt,
kein Vogelgezwitscher man mehr hört,

die Singvögel sind weggeflogen,
es hat sie in den Süden gezogen.
Erstaunlich ist, das sie genau wissen,
wann und wohin sie fliegen müssen.

Doch dieses Verhalten angeboren ist,
ein Vogel es so niemals vergisst,
und so kann es auch dem Nachwuchs gelingen,
den richtigen Weg zu finden.

Auch die Tiere, die hier bleiben,
sich seltener zeigen,
sie sich Vorräte angelegt haben.
Andere wiederum den Winter verschlafen,

und diese schaffen das,
weil sie Körperfunktionen senken ab.
Die Evolution hat es geschafft,
dass jedes Tier sich entsprechend anpasst.

Zwei Mäuse lebten auf einem Feld,
denen es dort aber nicht mehr gefällt,
haben sich deshalb gedacht,
wir wandern aus in die Stadt,

dort finden sicherlich auch wir
irgendwo ein Quartier,
und wo viele Menschen leben
wird es auch Futter für uns geben.

Angekommen in der Stadt,
haben sie gleich Glück gehabt,
denn bei einem großen Haus
stand die Haustür weit auf.

Sie liefen schnell hinein
und gleich in den Keller rein
und wunderten sich,
dort standen Säcke dicht an dicht.

Was da wohl drin sein mag,
haben sie sich gefragt,
und weil sie neugierig waren,
begannen sie, einen Sack anzunagen.

Was da herausgerieselt kam
ihnen vor Freude den Atem nahm,
denn viele Körner waren das,
daran fraßen sie sich richtig satt,

haben aber die Vorsicht dabei vergessen,
eine Katze kam und wollte sie fressen,
sie konnten sich gerade noch retten,
sich zwischen den Säcken verstecken.

Eichhörnchen Flitzi Hunger hatte
und sich auf die Suche machte,
irgendwo hatte es Nüsse versteckt,
aber bisher nicht wieder entdeckt.

Auf der Suche danach Flitzi kam
bei einem Dorfladen an,
und als jemand kam heraus
und ließ die Hintertür auf,

flitzte es rein, hat sich versteckt,
wurde auch nicht entdeckt,
wartete bis es Abend war
und keiner war mehr da,

lief die Gänge suchend entlang,
in einem Regal Flitzi dann
sehr viele Nüsse fand
freute sich und fraß sich satt daran,

wartete bis es morgens die Tür ging auf
und flitzte ungesehen wieder raus,
freute sich,
dass das geglückt.

Als die Verkäufer die vielen Schalen
auf dem Boden gefunden haben,
haben sie sich verwundert gefragt,
wer in der Nacht die Nüsse hat geknackt.

Auf einem Berg am Ackerrand
ein riesengroßer Eichenbaum stand.
Im Herbst waren an jedem Zweig
die vielen Eicheln inzwischen reif.

Abends der Herbstwind durch die Zweige pfiff
und viele Eicheln von den Zweigen riss,
die liegen blieben im Gras,
doch eine kullerte den Berg weit herab.

In der Nacht Wildschweine da waren,
um sich an den Eicheln zu laben,
nur die eine lag wohl zu weit weg,
wurde von den Schweinen nicht entdeckt.

Die Eichel sah schon im Traum,
wie aus ihr wächst ein neuer Eichenbaum,
doch ganz plötzlich kam
ein kleines Mäuschen an,

das auf der Suche nach Futter war
und die Eichel im Gras liegen sah,
freute sich darüber sehr,
drehte sie hin und her,

bevor es sie angenagt
und anschließend gefressen hat.
Aus war damit der Eichel Traum
von einem neuen Eichenbaum.