Gedichte über Spinnen (Seite 3)

Spinnenintermezzo

Im feinen Netz sitz die kokette
Frau Spinne, die ist keine nette.
“Mein Fräulein“, ruft ein Kavalier,
“komm doch ein bisserl her zu mir.
Denn selten sah ich so acht Beine,
wie du sie hast, du süße Kleine.“

Ich gehör nicht zu den Doofen,
du willst doch nur mit mir poofen,
doch wenn du ehrlich willst mich küssen“,
rief das Weib, es war gerissen,
“dann komme in mein Liebesnetz,
wart nicht so lange und komm jetzt.“

Hat ihm nen tiefen Blick gesandt,
da war es aus mit dem Verstand.
Es war dem Weibchen sonnenklar,
weil der Antipod ein Männchen war.
Sie hatte ihn zum Fressen gern
und dieses war des Pudels Kern.

Oh Gott, eine Spinne (zweite Folge)

Die Spinnen krabbeln wieder ums Haus
und machen mir das Leben schwer
Bin gleich mit meiner Sprühdose raus
jetzt leben die Viecher nicht mehr

Sollt ich auf meine Terasse gehn
dann mach ich'n Bogen um sie rum
Würd ich die Spinnen tot liegen sehn
haut's mich bestimmt gleich wieder um

Hilfe! Wer hilft mir, ich bin in Not
ich zitter schon am ganzen Leib
Bis ich den Nachbarn habe geholt
wacht gar eine auf in der Zeit

Wer weiß, wo die sich später rumtreibt
vielleicht kommt sie sogar ins Haus
Um sicher zu gehn lass ich ab heut
keine Tür und kein Fenster auf

Eine unglaubliche Geschichte

es ging um die Frage
was kommt mit in die Gruft
sie wollte es wissen
von ihrem Mann dem Schuft

aber mein Schatz
da musst du doch nicht fragen
sehr, sehr gerne
werde ich es dir heute sagen

für jeden ausgeübten Beruf
werde ich ein Teil mitnehmen
für meine Hobbys kannst du
gerne auch ein Teil reinlegen

okay, 4 Berufe und 3 Hobbys
sind genau sieben Sachen

(Ihre zweite Frage)

Könntest du für mich auch
ein bisschen Platz machen

da müsste ich dann erst
meine Hobbys fragen
denn ich weiß nicht
ob sie sich mit dir vertragen

habe doch deren Männer
die niemals waren prüde
innig geliebt und beglückt
bei mir waren sie nie müde

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Die Spinne

Die Spinne spinnt am Fenster ihr Netz
bei Tag und bei Nacht
Hat die Hoffnung gebracht

Die Spinne spinnt an der Wand ihr Netz
wenn sie über die Bösen lacht
Hat dir Kraft und Zuversicht gebracht

Gar fürchterlich ist sie anzusehen
Keiner bleibt bei ihr gern stehen
Und hast du nicht gesehen

Kannst du wie sie so gut weben
Findest du Halt und Auskommen im Leben

Sieben Spinnen

Sieben kleine Spinnen
krochen über Rinden,
einen großen Berg
hinauf.

Da sagt der erste Spinner:
"Wo sind denn meiner Kinder
geblieben?"
auch.

Da klopft ihm auf das Bäuchchen
und sein liebes Spinnen-Frauchen
sagt:
"Die Kindern sind Spielen gegangen
zu den grünen Tannen
grad".

Die alte Spinnen-Großmama
grinst: "Spielen, das ist wunderbar,
das hab ich früher auch gemacht
und dabei echt viel gelacht."

Doch hätte Großmama gewusst,
was ihre kleinen Spinnen taten,
so hätte sie sie ganz bewusst,
im Spinnen-Pfännchen schnell verbraten.

Die vier Spinnen-Kinder
ärgerten sieben große Rinder,
bis diese so sauer,
warfen die Kinder an die Mauer,
knetschten sie an die Wand,
wutentbrannt.

Das hat Spinnen-Papa gesehen
und fragte schnell im Gehen
"Was ist denn hier los?"
Er zog die Kinder auf den Schoß.

Die Rinder sagten jedoch kaum,
denn immerhin dort an der Wand,
der Spinnen-Albtraum,
die Spinnen-Kinder altbekannt
dort kauern.

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Oh Gott, eine Spinne (zweite Folge)

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