Gedichte über Sehnsucht - Seite 154

Morgen sehe ich dich wieder,
singen, könnte ich einige Lieder,
von der Liebe und Sehnsucht,
die wegen dir mich besucht.

Es waren nur drei Tage,
doch sie waren eine Plage.
Keinen Tag mehr schaffe ich ohne dich,
bitte lass mich niemals im Stich.

Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit,
die uns langsam entzweit.
Nie wieder will ich dich so vermissen,
nie wieder will ich mich fühlen, so zerrissen.

Zu leben heißt auch leiden,
das Rad des Lebens treiben
Das fand ein junger Prinz heraus,
drum stieg er mal aus allem aus

Er hörte auf, was zu begehr’n,
zu wollen, wünschen, sich verzehr’n
und lebte mehr im Augenblick -
Er übte lang - und hatte Glück:

Der Morgenstern schaute ihn an
und löste seines Strebens Bann
Ein Strom von Licht und tiefer Freude
erweckte ihn ins Hier und Heute

Das mag noch immer hilfreich sein,
zu widersteh'n der Gier, dem Schein,
dem Hass, der Angst, der Sucht und Klag
und leben diesen einen Tag

Unverhofft verbogen,
Fühl' mich hingezogen,
Möcht' alle Liebe schenken
Und kann nicht daran denken,
Dass dies nie darf gescheh‘n.

Warum bist du nicht bei mir,
wann wird aus dem"ich" ein "wir"?
Wieso bist du noch bei ihm,
er gibt dir nichts, lass' ihn ziehen.
Ist dir unsere Liebe so egal,
hälst die Sehnsucht für ganz normal?
Unser Atem nur ein Hauch,
lege meinen Kopf auf deinen Bauch.
Unsere Nacktheit ist uns so vertraut,
sie ist auf Herz und Gefühl gebaut.