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Gedichte über Sehnsucht - Seite 133


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Reisend

Ich, ich bin ein Reisender, Ausreisender, Einreisender, nirgends Verweilender und Bleibender.
Ich lass mich tragen von einem Ort zum Nächsten. Planlos gehe ich mit meinem Plan los und meine Füße tragen mich, sind schlaflos und rastlos.
Wissen nicht wohin oder wer ich bin. Kehren manchmal ein, drehen um oder laufen los.
Schleichen oft ganz leise, nehmen mich mit auf eine Reise. Ins Wunderland, wo alles anders ist. Wo ich kein Reisender bin, wo ich verweile und bleibe. Die Luft anhalte und Gedanken, Gedanken sein lasse. Wo Sorgen sorglos sind und ich angekommen bin. Und dann wach ich auf und spür mein Herz.

Mein Herz ist ein Nomade. An nichts gebunden hat noch niemanden gefunden.
Sucht die Ferne und beharrt auf Geborgenheit. Wünscht sich Nähe und hat Fernweh zu gleich.
Zerspringt zu schnell und ist viel zu ängstlich. Verliert sich oft und bleibt nie stehen.
Kennt meine Gedanken und sucht ein Ziel. Ist Musiker und spielt seinen eigenen Rhythmus, schlägt mir manchmal bis zum Hals und rutsch mir viel zu oft in meine Hose. G
eht mir häufig voraus und trifft viel zu oft Entscheidungen alleine.
Mein Herz betrügt mich oft, macht das was ich nicht will und ergibt dennoch immer Sinn. Mein Herz ist nicht perfekt sondern ganz schön wund. Vernarbt und gelocht doch es sitzt in mir und es pocht. Und mit jedem Schlag, schlag ich mit und mit jedem Schritt tritt es mit.

Ich, ich bin ein Reisender, Ausreisender, Einreisender, nirgends Verweilender und Bleibender.
Mein Körper steht hier doch mein Gedanken schwebt über mir. Mein Verstand ist dort doch meine Seele an einem anderen Ort.
Und es ist ok nicht immer nur die eine zu sein sondern manchmal auch eine andere.
Eine Maske zu tragen und auch mal zu versagen. Einzureisen und wieder auszureisen. Neue Wege zu beschreiten und warten auf andere Zeiten.
Denn das Leben besteht nicht immer nur nach dem Motto Augen zu und durch, sondern manchmal auch aus Augen auf und stehen bleiben.
Einfach bleiben und atmen. Ich bleibe stehen und die Zeit kann ruhig weiter gehen.
Es geht darum alles aufzusaugen mit jeder Faser meiner Haut und Fingerspitzengefühl.
Vorsichtig und einsichtig, alles beschnuppern mit jedem Sinne. Bemerken wer ich eigentlich bin.

Denn ich bin kein Reisender, ich reise nicht aus oder ein. Nein, ich bin angekommen.
In keinem Land der Welt bei keinem Menschen der mir gefällt. Denn das Ziel nach dem ich strebe liegt nicht vor mir sondern in mir.

Ich bin angekommen, hier.
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