Gedichte über Schmerz - Seite 131

Schlaflos

Schlaflos durch die Nacht,
Gedanken halten mich wach.

Hoffnung keimt in mir auf,
die beim nächsten Atemzug erlischt.

Bilder steigen hoch
und formen sich zur Erinnerung.

Gefühle der Liebe
und Traurigkeit machen sich breit.

Schmerzlich wird mir bewusst,
Dein Herz schlug nie für mich.

Und bald ist die Nacht vorbei
und ein neuer Tag beginnt, ganz ohne Dich

© Copyright Dorothea Paul / Oktober 2015

Es ist zu spät wenn Du sagst:
"Alles tut mir so leid"
nur weil die Angst deine Seele frißt!
Jetzt- wo Du nicht weißt,
wen Du fragen sollst liest Du die
Wahrheit in dir selbst!
Wie in einem Buch.
Tränen, Boten der Verzweiflung-
man hat euch lange unterdrückt.

Was wolltestDu nicht alles tun,
um den Weg mit ihm zu gehen!
Du allein weißt das Du ihn geliebt hast.
Geblieben ist die große Leere-
So wie es immer war.
Merkst Du nicht....
Du bist ganz allein,auch Er steht nicht
mehr neben Dir!
Du hast ihn zu sehr geliebt,
als das Du ihn-dem deine Gefühle gehörten-
jemals deinen Hass zeigen konntest.

Darum hör auf!
Niemand wird dein Schreien um Hilfe hören-
Denn schließlich bist Du allein durch deine
Entscheidung gefallen-
also steh auch alleine wieder auf!
Richtig!!

Geliebtes azurblaues Mittelmeer,
du trennst die Völker und verbindest.
Du wirst zum Helfer in der größten Not.
Die Ärmsten aller Herren Länder,
sie führt ihr weiter Weg zu dir.
So mancher findet dabei leider auch den Tod.

Ihr großer Wunsch nach sich'rem Schutz und Frieden
versinkt sehr oft in deiner Flut
und bald verstummt ihr leztes Röcheln.
Du nimmst sie mit in's tiefe, dunkle Reich des Todes.
So löschen deine Wogen jede Hoffnung
und nur der Wind singt dazu noch sein Lied.

Doch manche Opfer gibst du zaghaft wieder.
Ganz sanft nur hebst und senkst du ihre Leichen.
Du legst sie ab in einer stillen Bucht
und streichelst sie mit sachtem, weichen Wellenschlag.
Doch ihre Seelen schrei'n und weinen
und nur der Wind singt leis' ein Klagelied.


In memoriam an die fast 700 Opfer des Bootsunglücks am 19. April 2015 in der Nacht zum Sonntag 110 km vor der libyschen Küste im Kanal von Sizilien.
Ein Jahr darauf, am 16. April 2016, fanden bis zu 500 Flüchtlinge im Mittelmeer den Tod.
Wo war Europa mit seinen edlen Werten?
Wo war Gott?

© 4/16 Horst Hesche