Gedichte über das Schicksal (Seite 170)

Ahnus versus ursus

Schon damals im Neanderthal
Stritten hin und wieder mal
Höhlenmensch und Höhlenbär
Oft mit viel Gegröle
Um dieselbe Höhle
Nicht, dass das heute anders wär …
Noch schlimmer tobt, man glaubt es kaum
Der Streit um Wohn- und Lebensraum
Jedoch entscheidet längst nicht mehr
Wie noch bei Höhlenmensch und –bär
Die primitive Körperkraft
Wer`s in die freie Höhle schafft
Heut gelten andre Konditionen
Nur wer sich`s leisten kann, darf wohnen

Luftnummer Liebeskummer

Sooft ich mir aus Kummer das Leben genommen
bin ich doch mit demselben davongekommen

Lieber vorübergehend in der Luft
hängen
als endgültig in der Gruft
im engen
Sarg liegen
und gar keine Luft mehr kriegen

Erbgut

Ja, das könnte euch so passen
Mich irgendwann verrecken lassen
Und dann mein ganzes Geld verprassen

Ich werd vor meinem Ableben
Viel lieber alles abheben
Und keinem was von abgeben

Sondern alles auf`n Kopp hauen
Fürs noch einmal Mal untern Rock schauen
Bei ein paar absoluten Top-Frauen

Ein letztes Mal was Schönes sehen
Danach der Welt den Rücken drehen
Und ganz befreit für immer gehen

Schwund

Am Jungbrunnen hast du sie geborgen
die Frische und die Kräfte büttenweise.
Sie zogen zurück sich nach und nach ganz leise
bis auf den Grund. Wer dachte früher schon an morgen?

Nun löffelweise tief am Rand gebeugt
mit zittirger Hand Reserven zugeführt,
kaum, daß man die Erholung spürt.
Die Zeit hat Schwäche dir gezeugt!

Freund oder Feind

Eine Freund bleibt ein Freund
Ein Feind bleibt ein Feind
Doch Vorsicht
Ein Freund achtet Dich nicht
wenn er zum Feind wird
Ein Feind achtet immer den Gegner
allein wie er kämpft

Der schlimmste Feind ist daher
wer einmal dein Freund war

EnTR 25.09.2016

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Luftnummer Liebeskummer

Erbgut

Schwund

Freund oder Feind