Gedichte Über Ruhe (Seite 61)

Orte des Herzens

Es gibt auf der ganzen Welt Orte,
die uns einladen zu verweilen...

Mal um zu ruhen, mal um zu staunen, mal um zu reden, mal um einfach zu genießen...

In diesem "Verweilen" finden wir Zugang zu unseren Herzen...

© A. Namer

Truhe der Ruhe

Der Körper öffnet eine Truhe,
In dieser steckt lang vergessene Ruhe,
Ruhe nach der man sich immer hat gesehnt,
Und auch danach hatte gefleht.

Nun stelle ich mich die Frage,
Was wiegt mehr auf der Waage,
Die Ruhe die man brauch zum erholen,
Oder Die auf die lange Bank geschobenen Aufgaben mit Parolen.

Schlafen kann ich wenn ich tot bin noch genug,
Also bekämpfe ich meinen Langeweile-Anflug,
Alle Aufgaben werde ich erledigen,
Mein Körper wird mir schon predigen,
Wenn die Truhe der Ruhe zur Beruhigung nötig wird,
Solange trage ich mein lange ruhendes Schlabber-Shirt.

And the feeling goes on...

And the feeling goes on
Ja, meine Gefühle sind oft weggegangen
Ich versuche stark zu sein
Aber ich bin allein

Ich will mein(e) Kommiliton(inn)en
sehen
Nicht nur diese Mülltonne(n)
kippen
Mein Studium macht mich lebendig
Ohne mein Studium bin ich
tödlich müde

Ich schreibe Texte
Ich verwende dabei verschiedene Kontexte
Ich habe mein eigenes Gewehr gegen
Alleinsein!
Das muss gut sein!

Meine Texte sind nicht für Idiote
Keine Volltrottel können sie verstehen
Ich stehe immer dabei
Es ist nix vorbei

Ich bin sehr zufrieden
Ich habe Frieden gefunden
Ich warte nur auf meine Kommilitonin(en)
Ich will sie umarmen
Nicht enttarnen :)

Gemütlicher Abend

Heut Abend geh ich früher heim,
ganz sicher noch bei Tageslicht,
um noch zu schreiben einen Reim,
bevor die lange Nacht anbricht.

Ich setz mich auf die Gartenbank,
schau den fleißigen Bienen zu
lausche auch dem Vogelgesang,
der mir versüßt, die Abendruh.

Ein Gläschen Wein schenk ich mir ein,
genieße es bis hin zur Nacht,
erst später dann, bei Mondenschein,
wird mit dem Reimen - Schluss gemacht.

© Horst Rehmann

Zwei Züge

Posener Hauptbahnhof
Alle sind da
Und niemand ist da
Zugleich
Jeder ist tot
Alle sind tot

Der Zug steht immer aufm Gleis
Niemand weiß
Worum es geht
Alles hat sein Preis
Die Verspätung auch
Glücklicherweise ist es nicht so heiß
Jeder weiß es

Die Sitzplätze sind alle besetzt
Alle besetzt!
Besatzungszone
Unsre Posener Besatzungszone

Krieg
Weißrussische Truppen
Cherson
Es gibt auch einen Zug
Man wartet auf ihn
Man weiß es auch nicht worum es geht
Es gibt jedoch keine freie Sitzplätze

Der andere hat keine Sitzplätze allgemein
In unserem Zug sitzt man nicht aufm Fußboden
Dort sitzt man am Fußboden
Aufm hölzernen Fußboden
Hier liest man ein Buch
Dort hört man eine Explosion
In unserem Zug spricht man über Illusion
Unser Zug fährt ab: „Hurra!”
Der andere fährt ab: „Ura! Ura!”

Gedichte Über Ruhe - Seite 61

Orte des Herzens

Truhe der Ruhe

And the feeling goes on...

Gemütlicher Abend

Zwei Züge