Zölibat aussetzen!
Wer jetzt zu spät kommt,
Den bestraft das pralle Leben!
Wem nur Enthaltsamkeit da frommt,
Der kann den Priestern keine Freiheit geben!
Die Fleischesliebe ist Lebenskonstante,
Mit der das Menschsein auch beginnt.
Der Trieb braucht keine Gouvernante,
Die auf Enthaltsamkeit ihn trimmt!
Das Leben bleibt experimentell,
Denn es ist biologisch da.
Auch deshalb bleibt es sexuell
Und dem Begehren immer nah.
Wo das legal kanalisiert,
Weil im Erwachsensein erlaubt,
Wird kaum ein Kind dann mehr verführt,
Dem man so Scham und Jugend raubt.
Hebt deshalb auf den Zölibat,
Lasst heiraten die Priesterschaft!
Hört doch auf den Biologenrat,
Damit die Kirche Frieden schafft!
Bis zum Konzil von Elena
War Priestern Heiraten erlaubt,
Der Kirchenmann den Menschen nah,
Nicht abgehoben, fern, verstaubt.
Lasst heiraten die Geistlichkeit,
Die das doch längst so halten will,
Ins Kloster gehen, wer bereit
Und wem Enthaltsamkeit ein Ziel.
Des Mannes Trieb ist doch Tatsache,
Die niemand ignorieren kann.
Wer Glück nicht sieht als Fluch und Rache,
Der will befreit den Kirchenmann.
Biologie ist stets im Dasein,
Verbote können nichts ausrichten,
Denn bleibt der Mensch damit allein,
Wird großen Schaden er anrichten.
Und jener Papst wird hoch verehrt,
Welcher den Zölibat künftig aussetzt,
Weil er Unmöglichkeit verwehrt
Und sich für Menschlichkeit einsetzt.
Die Pfarrhäuser sind alle groß,
Dort können auch Familien leben,
Wenn aus Abrams fruchtbarem Schoß
Erneut erblüht das junge Leben.
Für dieses menschliche Begehren,
Das von uns Liebe wird genannt,
Lässt sich die Gottheit weiter ehren,
Die früh für Gattenliebe stand.
©Hans Hartmut Karg
2019
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