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Gedichte über Politik - Seite 111


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Im Rampenlicht vor Gericht

Ich stehe im Rampenlicht
Doch leider auch vor Gericht
Nicht das der drei Gewalten
Denn diese gehören zu den Alten
Und wurden schon längst ersetzt
Durch das virtuell gesponnene Netz
Dies geschah schon vor geraumer Zeit
Seit das social media machte sich breit

Ich gebe zu Volksgericht gab es schon früher
Und so mancher Skandalaufrührer
Was auch manche Kräuterkundlerin mitbekam
Als man sie auf den Scheiterhaufen mitnahm
Aber damals war es lokaler
Heute ist es viel globaler
Früher zog man in eine andere Stadt
Hatte man die Anschuldigungen satt
Und konnte ein neues Leben beginnen
Heute würde es nichts mehr bringen
Kann man im Internet die Anklagen sehen
Außer man würde in autoritäre Staaten gehen
Aber geratest du dann in die Zensur
Fehlt dort von dir gleich jede Spur
Also ist das auch nicht wirklich das Wahre
Also was tun, damit ich meinen Ruf bewahre

Vielleicht sich von social media distanzieren
Und dort keine Aussagen mehr platzieren
Aber das ist leichter gesagt und gedacht
Denn in so mancher durchzechten Nacht
Spricht man lallend und ein wenig verrückt
Da wird schon mal schnell das Handy gezückt
und ein Film gemacht und hochgeladen
Und die Leute können dich dann jagen

Überall wird künstlich echauffiert
Du wirst als Hassobjekt zentriert
Und egal, was du nachher tust
Die Leute empfinden eine Lust
Auch jedes andere Handeln zu verurteilen
Ist es auch nur das Haltestellenverweilen
Denn sie sind ohne Fehl und Tadel
Ein wahrlich von gottgesandter Adel

Wenn du dich doch einmal wehrst
Und den Spieß einmal umkehrst
Davon ist leider abzuraten
Nimm gleich einen Spaten
Und schaufel dir dein eigenes Grab
Denn sie geben sich dann als Opfer ab
Und sprechen von verletzten Gefühlen
Dabei ist bei den meisten, na ja vielen
So ein empfinden nicht vorhanden

Du wirst auch keinen Erfolg landen
Wenn du sachlich argumentierst
Weil du gleich darauf verlierst
Sie rutschen schnell ins Emotionale ab
Und nehme deine Worte als Papperlapapp
Wenn sie überhaupt darauf eingehen
Meistens lassen sie deine Worte stehen
beleidigen, beschuldigen oder heulen rum
irgendwann wird es dir daraufhin zu dumm
und beendest diese festsitzenden Sachen
wie es die vernünftigen Menschen machen
Die anderen interpretieren jedoch hinein
Einen Sieg und trinken des Siegeswein

Wann kommt die Moral im Gedicht?
Die gibt es leider diesmal nicht
Sonst stünde ich nicht im Rampenlicht
Und vor dem social media Gericht
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Apropos Pilze

(Könnte es schlimmer kommen … ?)

Ein Tag wie heute der ist schön
Mich der Morgen fast versöhn
Die Sonne hob sich eben noch in blauen Himmel
Ich führ meine Gedanken mal arglos wie ein böser Schlingel …

*****

Der Pilz

Das der Organismus dann so groß
Hätte man kaum erwartet
Kennt man den Fruchtkörper bloß
Hätte man die Hyphe nicht beachtet

Doch ist es Natur neben der wir hier stehen
Nicht des Menschen Werk
Deshalb können wir mit Ruhe sehen
Und uns das Wissen darum stärk´

Anders ist es dann bei Bomben
Die doch bloß der Strafe gelten
Sensibel reagieren Antennen wie auch Sonden
Unsere positiven Gedanken welken

Wenn sich dann die Strafe
Als Taggeschäft erweist
Wenn man wie zum Spaße
Die eigene Allmacht mit Urgewalt beweist ...

Dann kehrt sich des Menschen Freude
Alsbald zu zorniger Ohnmacht um
Was ich schon bereute
Als ich noch jung und dumm …

Heut bin ich schon erwachsen
Fast ein alter Mann
Will lieber lustig sein und flachsen
Als dass ich Vorhersehen kann …

So wie wir uns erkennen
Entwickeln wir uns fort
So mancher will vorwärts rennen
Aber Mancher bleibt auch am Ort

Für andre geht es gar retour
Die Zeit dreht sich zurück
Es schmerzt des Lebens Spur
Gibt’s doch kein Lebensglück

Blut bekommen wir vorgesetzt
Wo wir eben noch bedacht
Hat man uns tief verletzt
Als Unwissend und machtlos wohl verlacht

Kein Gesetz gilt bis zum Weltenende
Nur der Tod ist uns vermacht
Kein Entkommen, keine Wende
Allzu große Weisheit ist uns nicht zugedacht

Nicht Vernunft dirigiert die Politik
Sondern Leidenschaft und Wille
Umschmeichelt, Erschreckt und gibt den Kick
Ersetzt, entsetzt des Denkers Stille …


© Auris cAeli
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