Gedichte zu Ostern - Seite 61

Die Osterfahrt

Wer beschwingt durchs Leben geht,
Text und Reim zusammenlegt.
Ob als Lieder oder Gedichte,
meist entwickelt sich eine Geschichte.

Habe ich manchmal Gewissensnöte,
denke ich an unser Vorbild Goethe.
Der zog gerne dort hinaus,
am Kickelhahn ins Gartenhaus.

Und so stieg ich in die Bahn,
um nach Ilmenau zu fahr‘ n.
Picknick-Tasche, Papier und Stift,
falls man dort eine Muse trifft.

Herr Goethe einst am Fenster saß
und einen Schoppen Wein genas.
Da flüsterte ihm eine Muse zu:
„Hörst Du nicht des Waldes Ruh‘?“

Mit dem Bleistift in der Hand
schrieb er Verse auf die Wand.
Dass sie auf dem Kopfe stehen,
wird beim Anblick man verstehen.

Ich saß auf dem Stein darunter,
und dichtete selber munter.
Eltern, Kinder auch noch Hunde,
drehten auf und ab die Runde.

Was der Osterhase vorn versteckt,
haben Kinder dann entdeckt.
Eier, Schokos, Marzipan,
ich hoffe, dass sie alles sah‘ n.

Ich sah der sinkenden Sonne nach,
das Wetter hielt, was der Bericht versprach.
Nur ich wusste nicht,
wird dieses Werk hier ein Gedicht.

09.04.2022©Wolf-Rüiger Guthmann

Auch dieses Jahr, wie schon seit langem
Versucht man uns wieder mit bunten Ostereiern einzufangen

Doch: Gelegt von braven Hühnern, hat der Hase sie geklaut
Die Hühner haben ihm noch nie getraut!

Statt sie wieder abzugeben
Das hätten die Hühner ihm ja noch vergeben
Ist er mit der Diebesbeute durchgebrannt
Gewissermaßen fortgerannt

In unserm Garten hat er sie versteckt
Sie in einem kleinen Nestchen vor uns zugedeckt
Ist dann aber zu spät verschwunden
Sonst hätten wir die Ostereier nicht gefunden

Die Eier waren ja eigentlich viel zu klein
Unser Hunger aber auch nicht so besonders groß
Wir holten sie schnell in unsre Küche rein
Dachten, die Hühner sind nun endlich ihre Elternsorgen los

Die Quintessenz:
Die Hühner trieb der Klau in Wut
Geschmeckt haben uns die Eier aber trotzdem gut
Zum nächsten Fest, könnt ihr es raten
Wünschen sich die Hühner Hasenbraten!


© Auris Caeli

An Ostern kommt, so die frohe Kunde
Der Osterhase wieder in die unsere Runde
Er verschenkt auch diesmal, ganz aus freien Stücken
Der Hühner Eier, aus dem Korb auf seinem Rücken

Er rennt dazu über Feld und Flur
Auf seiner großen Eier Tour
Er ist allein und meidet Blicke
Manche Menschen hat er zudem recht dicke …

So sieht man ihn im Feld oft stehen
Sieht ihn seine Ohren drehen
Er horcht dann hin, wo sich was tue
Sucht stattdessen lieber einen Weg mit Ruhe

Hat er ´nen netten Mensch gefunden
Nur mit Kindern heißt es unumwunden
Dann werden Eier und Süßigkeiten im Gebüsch versteckt
In der Hoffnung, dass das der ganzen Familie später schmeckt

In einem Nest, an Sträuchern, unter Bäumen
Von seiner Phantasie können wir nur träumen
Finden die Kleinen dann zu schnuppern
Ganz genau wie damals wir, bei Muttern

Auf das es auch dies´ Jahr so werde
Auf des Herrgotts großer runder Erde!
Wir jedenfalls wollen weiter bunte Eier suchen
Das Langohr fürs nächste Jahr im Voraus schon buchen!


© Auris Caeli

Osterstimmung

Behaglich
sitz ich hinter
meiner Fensterscheibe
Den Blick auf den
geschmückten Osterbaum
gerichtet
Ein Vogel
sucht nach Krumen
Hier und da
schon ein paar Blumen
Die sich fröstelnd
hin zur Sonne neigen
Sehnsucht
zieht in mir ne tiefe Spur
Friedlich
türmen sich Gedanken
die wie Efeu
um die vielen Jahre ranken
Ganz still
ganz warm
wird mein Gefühl
Nur draußen
weht der Wind
Es weht noch immer kühl

© Käte Micka


Käti Micka