Sortieren nach:

Gedichte über das Naturreich - Seite 189


Essbehindert

Kochen mit Grundnahrungsmitteln, schon lang ist‘ s her,
ohne Konserven und Tiefkühlkette tut es keiner mehr.
Industrie-Nahrungsmittel stehen sehr hoch im Kurs,
geht sehr schnell, doch hat man leider keinen Hoch-Genuss.

Geschmacksverstärker, Histamin und Glutamat an allen Ecken,
hormongedopte Sachen, bleiben jedem bald im Halse stecken.
Statt zu Haus das Frühstück richtig zu genießen,
überlegt man schon, im Geschäft Verträge abzuschließen.

Am Kiosk stehen sie an die frühen Zecher,
rein ins Auto, in der Hand den Kaffeebecher.
Vor dem Büro noch schnell was reingedrückt,
zu viele Menschen leben heut‘ total verrückt.

Dicke Kinder bekommen morgens ihr Frühstücksgeld,
kaufen sich nur süße Stückchen, total verkehrte Welt.
Klar, zum Mittagsmahl, da gibt es den Big Mac,
jeden Tag, immer nur den gleichen Fastfood-Dreck.

Schönheitswahn, Magersucht und Bulimie,
zwingen jeden Organismus in die Knie.
Vegetarier und Veganer bringen sich ums Essvergnügen,
lassen alle guten Nahrungsmittel auf dem Teller liegen.

Werkskantinen machen dick und satt,
bis dann alle Esskulturen platt.
Mütter geben Babys keine Brust,
Zu viele haben dazu keine Lust.



Für meines Babys Milchgelüste,
bekomm ich dann noch schlaffe Brüste.
Muttermilch für jedes Kind in dieser Phase,
ist besser, als die Babynahrung aus dem Glase.

So fragt sich dann wohl manch normal Gescheiter,
wenn`s Essen nicht mehr schmeckt wie geht es weiter.
Die Krankheitsbilder tun sich drastisch optimieren,
kein Arzt auf der Welt, kann diese Schäden reparieren.

Rei©Men
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Die Spreeballade

Die Spreeballade

Springlebendig, lieblich quillt die junge Spree,
aus ihrer Lausitz-Heimat dreifach Quelle,
durchfließt nach Norden reisend manchen See,
lebenspendend überwind`t sie jede Schwelle.

Belebend, labend Mensch und Natur,
schwinget durch Felder, Wald und Flur,
anzuschauen gar lieblich ist sie auch,
in die Havel ergießt sich dann ihr Lauf.

Einst trieb sie in Bautzen ein Wasserrad,
zu speisen viele Brunnen in der Stadt,
die Wasserrohre, gedrechselt aus Holz,
das Hebewerk war des Bürgers Stolz.

Jene, die früh in diese Idylle kamen,
sagten Spree am Berge, des Städtchens Namen.
Weißes- und Mühlenwehr, halten ihren Lauf,
ein kleines Weilchen, in ihrem Streben auf.

Einst murmelte sie durch den Schwanenteich,
nahm ihren Weg entlang des Georgenberg's,
trieb viele Räder des Tuchmacher-Handwerk's,
begradigt zum Kanal, welch übler Streich.

Am Georgenberg wuchs einst der Kirchenwein,
dort ruh‘ n schon lange der Ahnen Gebein,
Was ihr jetzt seid, das waren wir.
Was wir jetzt sind, das werdet ihr.

Am weißen Wehr, da teilt sich ihr Nass,
jetzt träg geworden von dem Aderlass,
glücklich treffen sich die ungleichen Brüder,
umschlungen an der Liebesinsel wieder.

Befreit rauscht liebliche Landschaft dahin,
auf nach Cottbus, dahin steht ihr der Sinn,
Branitzer Park und Spreewald's Inselwiesen,
hier endlich, dürfen frei ihre Wasser fließen.
Schwielochsee, Lebensraum für seltene Tiere,
schon steht sie den Berlinern vor der Türe,
langsam strebt sie zum großen Strome,
windet sich durch die Regierungszone.

So munter sie hüpfte in jungen Tagen,
muss sie im Alter das Kanalsein ertragen,
ihr Lebenslauf endet entrückt ihrem Sinn,
träge schiebt sie sich zu der Havel hin.

Könnt' uns gar viele Geschichten erzählen,
von Märchen - Feen und der Menschen-Geschick,
wie sie darben, sich in Drangsalen quälen,
in ihrem Hasten und Streben nach Glück,
von tiefen Wassern und des Lebens Lauf' s,
sind sie doch alle mit Spreewasser getauft.

Rei©Men
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige