Gedichte über das Miteinander (Seite 113)

Entwöhnt

Ein Abschied
der nie enden wird
dem Beisammensein
entwöhnt

Danach Masken
Abstand, Ausgangssperren
und Zweifel an der
Richtung

Ausgegrenzt
aus dem alltäglichen
aus dem gewöhnlichen
Leben

schaffe ich
den Sprung nicht mehr
gehe andere endlose
Wege

Des Lebens Labyrinth

Die, die den linken Pfad begeh'n
lassen sich von Lüge und Gewalt gern leiten
Die, die den rechten Pfad durchschreiten
werden andere Lügen und Gewalt begleiten

Die, die in der Mitte steh'n
treffen Pfeile von allen Seiten

In des Lebens Labyrinth
Für die, die erhöht in ihrer Mitte sind
Ziellos, blind, verwirrt zu seh'n:
Menschen durch die Gänge zieh'n
Wie in die Hölle verbannt
der Ausgang für sie unerkannt

© jogdragoon

Der Du mir sagst

Der Du mir sagst

Der Du mir sagst
ich beib' Dir nah
und mit mir wagst,
was frei ich sah,
vom Morgenlicht
getragen, gesträhnt,
wenn zu uns spricht,
was himmelslohnt,
um hell beseelt
in Dunkelzeiten
von uns erwählt –
das soll sich breiten
als freies Fühlen
mit unseren Zielen.

©Hans Hartmut Karg
2022

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Wie wäre es denn

Wie wäre es denn

Wie wäre es denn,
wenn Menschen begreifen würden,
dass positives Denken und Reden
als dauerhafte Hintergrundnorm
den Lockruf des Sittlichen aufspürten,
um Hellräume zu schaffen?

Es geht nicht um's Moralisieren,
Vorwürfe wären kontraproduktiv
und Schuldzuweisungen führten
nur in unnötige Konflikte,
welche Streitereien immer schon,
Kriegsgelüste oft heraufbeschwörten.

Segensreich könnten wir
in einer Welt mit Freunden
angstfreier kommunizieren
und fänden uns ein allhier mit
Freiseelen ohne das ständige Häuten,
um uns in Neuwelten zu begeben.

So wäre auf Erden allen Segen gewährt,
die sich auf freundliche Hinwendung
dauerhaft verpflichten,
auf Beziehungen, die bisher versehrt
sich wiederum aufrichten könnten –
in fairer und feinsinniger Zuwendung.

©Hans Hartmut Karg
2022

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Gedichte über das Miteinander - Seite 113

Entwöhnt

Des Lebens Labyrinth

Abstand und Nähe*

Der Du mir sagst

Wie wäre es denn