Gedichte Über Misstrauen - Seite 19

Warum kann ich nicht vergessen was war?
Warum kann ich nicht vertrauen?
Warum habe ich Angst?
Angst ob du es ernst meinst
Ob deine Worte nur leere Versprechen sind
Gegeben um mich zu täuschen

Zu oft wurde ich enttäuscht
Zu oft bin ich hereingefallen
Zu oft hab ich mich darauf eingelassen
Ich will nicht mehr
Auch wenn es weh tun wird

Ich hab keine Lust mehr
Mir jedesmal diese Fragen zu stellen
Ich habe keine Lust mehr auf einem Drahtseil zu gehen
Diese Unsicherheit zu spüren
Diesen Schmerz zu spüren
Mich zu fragen ob ich einen Fehler gemacht habe
Ob du es nicht vielleicht doch ernst gemeint hast
Zu warten
Mich durch den Tag zu quälen
Schlaflose Nächte zu erleben
Ich will einfach nicht mehr
Ich hasse es
Und ich hasse mich dafür, dass ich es immer wieder versuche

Sie ist eine Perle

Erfolglose haben meist wenig Kontakte,
Erfolgreiche plötzlich viele Freunde,
Die sich an ihnen festkleben wollen,
Sich ein wenig vom Glanze sich holen,
Weil so mancher damit ja für sich meinte,
Wichtig zu werden, wenn man sich ansagte.

Von daher brauchen auch Erfolgreiche Schutz.
Ich kenne eine Perle, die gleichwohl sehr naiv:
Immerzu vertrauensvoll war sie geblieben.
Doch nicht alle, die vorgaben, sie zu lieben,
Waren ehrlich, manche Absicht blieb schief,
Dort, wo im Mittelpunkt nur der Eigennutz.

Denn es gibt stets destruktive Kräfte,
Die sich nur einschmeicheln wollen,
Um ihre toxische Fracht zu verbreiten.
Lass' Dich, Freundin, nicht dazu verleiten,
Um solche Kräfte an Dich heranzuholen,
Damit Gift sich nicht an Deine Sohlen hefte!


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Gefährliche Entwicklung


Dass Getrennte immerzu hinlangen,
Um Gebundene auseinander zu bringen,
Verrät ihre Missgunst und inneres Bangen,
Weil sie es selbst nicht zu Beziehungen bringen.

Denn wer selbst mit Verlassensein geschlagen,
Für den führt Verlassenwerden zur Einsamkeit.
Solche Schmach kann manches Ich nicht ertragen,
Jeder Mensch sehnt sich doch nach Zweisamkeit.

Doch Ehrgeiz und Beobachtungen lassen nicht zu,
Sich ganz einfach mit den Tatsachen zu begnügen.
Dazu geben Gemüt und Seele im Neid keine Ruh',
Man will sich so einfach dem Schicksal nicht fügen.

Trennungsleid erkennt Bindungsverlust,
Blindwütig zeigt sich dann oftmals jene Nacht,
Mit der erbaut Zorn und Trennungsfrust,
Um zu kompensieren diese Schmerzohnmacht.


©Hans Hartmut Karg
2024

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Eigentlich braucht ihn kein Mensch,
er kann dich um den Verstand bringen.
Darum empfehle ich euch heute,
um Liebe ohne Kummer zu ringen.

Trotz der allerbesten Vorsätze,
kann es dir trotzdem passieren,
dass er dich richtig voll erwischt,
ja ,das geht dann wohl an die Nieren.

Drum warne ich euch noch mal Alle,
macht da lieber einen großen Bogen,
denn es wird verdammt bitter,
wenn einer hat den Anderen betrogen.

Schreibt euch Treue auf die Fahne,
denn hat die Liebe erst einen Riss,
so kommt Sand in das Getriebe
und ihr Ende ist wohl bald gewiss.

Ernestine Freifrau von Mollwitz








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