Gedichte über den Menschen - Seite 762

Ist jemand in der Öffentlichkeit bekannt,
hat er gleichzeitig einen gewissen Stand.
Seine Meinung ist gefragt.
Viele hören darauf, was er wo sagt.

Sein Telefon bleibt dann nicht lange still,
weil immer einer etwas von ihm will.
Allen Anrufenden gemeinsam ist,
dass ihnen der Kontakt zu ihm wichtig,

weil vielleicht der eine oder andere meint,
dadurch selbst für den anderen wichtig zu sein.
Doch das Interesse hält nur solange an,
solange der Verehrte ist bekannt.

Wenn der nicht mehr in der Öffentlichkeit steht,
er auch schnell in Vergessenheit gerät.
Auch das Telefon bleibt dann still,
keiner mehr etwas von ihm will.

Damit wird eines offenbar,
dass er als Mensch nicht wichtig war.

Wer hat das alles nur gemacht?
Verwitterung hat dies vollbracht,
zerbrach den Fels in tausend Stücke -
so baute man hier eine Brücke

Die Sage hat’s so aufbewahrt:
Zwei Riesen kamen hier in Fahrt
Die Zeit, die wurde ihnen lang -
da fingen sie zu kegeln an

Die Brücke, die sie da benutzten,
die hielt nicht lang. Die zwei Verdutzten
zerstritten sich, bewarfen sich
mit diesen Felsen fürchterlich

Der Eine begrub den Andern im Stein
Der drunten stöhnte in seiner Pein
Manch Stöhnen hört man dort bis heut -
beim Klettern all der vielen Leut‘!

https://youtu.be/Ef5bFyEBQmM

Ich bin wie Römer
im römischen Senat
Primus inter pares
Ich schreibe gern
und versuche niemanden vom Haut
abzehr'n

Das ist sehr schwer
vor allem ohne Bundes - We(h)r(a)
Ich werde sowieso versuchen
jemanden für meinen Lebensweg zu finden
sowie andere PatronInnen,
die sogar ohne Patrone meine Krone
aufsetzen würden
und bereit sind
meine Sünden als Sündenbock zu tragen
sowie alle Alltagsschwierigkeiten
rund um die Uhr zu finden

Sie sollen auch dazu fähig sein
als Gehilfe meine Ängste
meine strapazierte Psyche
ohne Kichern zu behandeln
Der Tod ist ein Meister