Ich bin so, wie ich bin
Schon als Kind hörte ich den Tadel:
„Mach nicht ständig solch böses Gesicht,
die scheuen Blicke sind dein Makel,
deinen Mitmenschen gefällt das nicht.“
„Du musst stets froh und locker gehen,
ein Lächeln gehört auf deinen Mund,
dann wird man dich täglich, gern ansehen.“
So gab man es mir fortwährend kund.
Damit sich alle besser fühlten,
hielt ich mich an den erteilten Rat,
Grimassen musste ich einüben,
das ich dann vor einem Spiegel tat.
Doch jeder Rat ging in die Binsen,
nur getadelt wurde ich zum Dank:
„Lass endlich mal dein dummes Grinsen,
sonst denkt man noch, du bist Geisteskrank.“
Das hat mir dann den Rest gegeben,
ich gab mich einfach, so wie ich bin,
seit dem ging nichts mehr daneben,
und mein Leben hatte - wieder Sinn.
© Horst Rehmann