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Gedichte über Lustiges - Seite 805


Sieben auf einen Streich

Seit der Schöpfung, so die Lage,
hat die Woche sieben Tage.
Und es ist nun allemal
Sieben 'ne besond're Zahl.

Und ein Schneider schaffte gleich
sieben Stück auf einen Streich.
Er bestand gar viel Gefahren,
wenn es auch nur Fliegen waren.

Mocht' die Königin auch lügen,
Schönheit war nicht totzukriegen,
die da lebte hinter Bergen
bei den lieben sieben Zwergen.

Und der Wolf war so vermessen,
wollte sieben Geißlein fressen,
aber eines hatte Glück,
blieb im Schrank der Uhr zurück.

Lange darfst du nicht verweilen,
hast du vor dir sieben Meilen.
aber schnell gehts, wenn man statt
Schuhen Zauberstiefel hat.

Dann gibts noch die Sieben Raben
und natürlich Sieben Schwaben, -
alles wär verloren (schlimm!),
doch es gab die Brüder Grimm.

Auch ein Brettspiel gabs, ganz klar,
als ich etwa sieben war.
Obs erhalten ist geblieben?
's hieß "Hallo - die böse Sieben"

Von den Schlagern find ich schön
Über sieben Brücken gehn.
Im TV gabs Spaß-Geschöpfe:
"Sieben Tage - sieben Köpfe!"

Glorreich, die Revolverhelden, -
solche Filme sind schon selten,
und das warn auf Knall und Fall
ihrer sieben an der Zahl.

Zweimal gibts den Siebenschläfer,
erst den Nager (nicht den Käfer),
und ein Tag*, der sich benimmt,
wie, wenns Wetter er bestimmt.

Eines will ich noch verkünden:
's gibt auch Sieben Todes-Sünden,
auch Ballett von Berthold Brecht ,
das ich hier erwähnen möcht.

Früher hat man aufgezählt
Sieben Wunder in der Welt.


Was uns nur im Magen lieg,
sei der Siebenjähr'ge Krieg.

Meistens ist uns nicht zum Lachen,
sucht man seine Siebensachen.
Schaffen wir's nicht auszubügeln,
bleibts ein Buch mit sieben Siegeln.

Was die Maurer nicht so lieben:
Sieben Tage Sand zu sieben.
Sieben macht total perplex!
Darum steht zur Wahl der Sex (/ die Sechs).
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Schwabenstreiche

Limericks

Frei nach Ludwig Uhland:
Schwäbische Kunde


Ein Kaiser, den Rotbart man nannte,
der zog in die heiligen Lande.
Das Heer, es litt Not,
viel Steine, kaum Brot -
das Elend, es war eine Schande.

Auch Pferde erlitten viel Plagen,
sie waren, weiß Gott, zu beklagen,
sie schleppten sich schwach
mit Weh nur und Ach,
fast mussten die Reiter sie tragen

Ein Schwabe voll Kraft und ein Hühne,
- sah aus wie ein Held auf der Bühne -,
sein Pferd war so krank,
dem Ritter sei Dank,
er hielt ihm die Treue, der Kühne.

Er kam nicht mehr mit, mit dem Heer,
der Abstand vergrößert sich sehr,
zog mühsam sein Pferd,
das war es ihm wert,
drum blieb er zurück, immer mehr.

Da sprengten die Türken heran,
die Feiglinge griffen ihn an.
Wehrt ab viele Pfeile
mit dem Schild - Langeweile -.
Sie waren zu Pferd, 50 Mann!

Bis einer den Krummsäbel packt!
Jetzt kommt auch der Schwabe in Takt:
Ein Schlag trennt alleine
des Pferds vordre Beine,
dann ist es zusammengesackt.

Dann schwingt er mit zornigem Blicke
sein Schwert - er hat Kraft zur Genüge -,
zertrennt ihn durchweg
vom Kopf bis zum Heck,
der Sattel ging auch noch in Stücke!

Der Türke - zerteilt - fiel vom Pferde
halb links und halb rechts auf die Erde,
die anderen Mannen,
die flohen von dannen,
es gab weiter keine Beschwerde.

'ne Christenschar hört's mit Bedacht,
was da unser Schwabe gemacht,
bewundern ihn sehr
und haben die Mär
dann schnellstens zum Kaiser gebracht.

Der hat ihn bald zu sich bestellt:
"Mein Ritter sag: In aller Welt -
das ist ja kein Spaß!
Wo lerntest du das?
Da hat er dem Kaiser erzählt:

"Das sind halt die schwäbischen Streiche,
auf dass jeder Gegner erbleiche!
So haben wir Schwaben
seit je uns're Gaben:
Wer angreift, ist fast schon 'ne Leiche!"




Anmerkungen zum Gedicht:

Das Originalgedicht von Ludwig Uhland findet man bei google, wenn man die Anfangszeile eingibt:
"Als Kaiser Rotbart lobesam"
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