Gedichte über Lust - Seite 61

Ich soll den Reißverschluss des Kleides
hinten auf deinem Rücken schließen,
mein Blick verfällt ohne Weiteres ...
bin deine nackte Haut am Genießen.

Spiele extra auf mehr Zusatzzeit,
der Verschluss sich sicher verklemmt,
ich reiße hin und her am Kleid,
bin da jetzt ziemlich unverschämt.

Vielleicht ist es meine Vorfreude,
die mich dabei sehr beschäftigt,
später dann, sicher noch heute,
entkleide ich dich wieder heftig.

Etwas genervt drehst du dich um,
da startet dieses ratternde Geräusch,
sonst hältst du mich noch für dumm,
doch dass du dich da nicht täuscht.

Meine Tücke liegt in deinem Detail,
im taktilen Gefühl des Reißverschlusses,
jeder Zahn verbeißt sich zu schnell,
verborgen ein weiteres Stück des Genusses.

Diese einfache Handlung der Mechanik
weckt stetig mein Verlangen nach dir,
als Ausdruck meiner Übersprungspanik
küsst deinen Nacken das Tier in mir.


© meteor 2025

Aus dir sprüht die Flower Power,
ich seh förmlich die Blumen im Haar.
Mit der Natur erwachter Sinnesschauer,
wird wie in Blütenträumen endlich wahr.

Wäre doch nur auf ewig Frühling,
in Aufbruchstimmung liegt Euphorie,
Glückshormone singen 'free falling',
alles schwelgt in friedlicher Harmonie.

Was über den Winter im Eis keimte,
die Knospen treten nun ans Sonnenlicht,
in vollen Zügen genießend, bis ins Kleinste,
vermischen wir uns Schicht für Schicht.

Unsere Hände greifen sanft ineinander,
wir ranken wie junger Efeu an uns hoch,
ziehen an unseren Leibern wie Expander,
geraten in den Sog eines Schwarze Lochs.

Die frische Frühlingsglücksspirale dreht
uns schwindelig, wir beide taumeln,
die Raumzeit um uns im Tornado steht,
unsere Herzen sind vereint am Baumeln.

Im Auge der Windhose sind wir allein,
um uns wirbelt im Getöse die ganze Welt.
Der Sturm in uns will noch heftiger sein,
die Flower Power uns fest zusammenhält.


© meteor 2025

Bei Kerzenlicht, nur du und ich.
dazu leise Musik im Hintergrund.
Im Vordergrund seh' ich nur dich,
glitzernden Augen, deinen Mund.
Ein tiefer Blick, Zustimmung dein,
wie himmlisch ein Kuss kann sein.

Meine Hand auf deiner Brust,
deine Augen sich schließen,
meine Berührungen genießen,
auflodernd in Dir Deine Lust.

Bin längst auch in deinem Bann,
weil ich es kaum erwarten kann,
wie die Kerze vom Wachse zehrt,
jede Faser deines Körpers so betören,
will dein Herz hitzig pochen hören,
vereint der Moment nur uns gehört,
gemeinsames Entzücken keinen stört,
Erinnerungsschatz so reich vermehrt.

© meteor 2025