Gedichte über Liebe (Seite 966)

So nah

Du suchst meine Nähe,
sagst, wir waren ein Paar, uns so nah.
Aber diese Nähe zu mir, war dir zu nah.

Du wolltest distanzierte Nähe, doch das gibt es nicht.
Nun sitzt du vor mir, mit bestürztem Gesicht
und gibst mir das Gefühl, ich möchte dich nicht.

Glücksmorgen

Glücksmorgen

©Hans Hartmut Karg
2018

Die Sonne greift nach dem Rollladen
Und blauer Himmel blinzelt her,
Will mich zum Aufwachen einladen –
Alles wird leicht und nichts ist schwer.

Nach trüber Nacht vom Glück erfahren,
Dass neben mir ein Herz noch schlägt
Mit Treuesinn und welterfahren –
Das ist es, was mein Leben trägt.

Jetzt nach und nach zur Liebe greifen
Und in die schönen Augen seh'n –
Das ist es, wo die Strahlen reifen,
Weil wir h i e r zueinander steh'n.

Ein solcher Tag lädt kostbar ein
Zu seinem lebensfrohen Feste:
Noch müssen wir nicht einsam sein,
Die Liebe bleibt das Allerbeste.

*

Augen-Blicke

In Deinem Antlitz ist ein Leuchten,
Deiner Hände sanfter Druck sagt mehr, als manches Wort.
Nie könnt’ ich Dich in Deiner Liebe täuschen,
nie Dich alleine lassen an einem düstren Ort.

Ich suche jeden Blick in Deinen Augen;
Denn ihre Wärme entzündet meines Herzens Glut.
Gleich wie die Biene muß am Nektar saugen,
schafft jeder Augenblick mit Dir mir neuen Mut.

Nie möchte’ ich Deine Nähe missen,
ein jeder Augenblick mit Dir ist ohne Zeit.
Der Blick von Deinen Augen lässt mir den Augenblick versüssen;
Komm bleibe bei mir – und vergiß die Einsamkeit!

Im Dämmerlicht

Die Sonne sinkt am Horizont,
kalter Wind bläst aus Nordwest,
Wellen türmen sich als Front,
zu einem gischtbedeckten Fest.

Felsen ragen aus dem Meer,
lassen sich durch nichts bewegen,
trotzen Neptuns feuchtem Heer,
stehen fest wie Kampfstrategen.

In dieser Elemente Macht,
seh ich dich an im Dämmerlicht,
bei dieser schaurig schönen Pracht,
sag ich ganz leis: Ich liebe dich.

So wie der Fels in wilder Flut,
werden wir die Welt begeistern,
mit uns´rer Herzen heißer Glut,
des Lebens Hürden meistern.

Winternacht

Wenn die Eisblumen am Fenster
blühen,
merke ich, dass alles endlich ist

In der Kälte der Winternacht
fliegt kein gelber Vogel
an die Tür meines Geliebten

Am Boden rutsche ich
auf dem Eis
und gelange nicht mehr zu meinem Geliebten hin

Die Eisblumen starren schön
und einsam am Fenster

Kein goldener Frühlingsschimmer
durchbricht die Dunkelheit

Keine gelb-schwarze Eidechse
findet über die Wiesen den Weg
zu seinem Herzen
und ich merke, dass alles endlich ist
dann, wenn er es so will

Gedichte über Liebe - Seite 966

So nah

Glücksmorgen

Augen-Blicke

Im Dämmerlicht

Winternacht