Gedichte über Liebe - Seite 2442

Wärst Du nicht mein Sonnenschein

Wärst Du nicht mein Sonnenschein,
Ach, wie fühlt' ich mich allein,
Vereinsamt geworfen in die Welt,
Im Aufwachen einfach hingestellt,

So wie ein leeres Fass im Winter,
Gefühlserfroren, gar ein Blinder,
Dem man die Kleidung hat geraubt,
Seelentot, Bäume entlaubt.

Allein mit Dir kommt nun Bewegung,
Dein Blick sorgt für die Körperstreckung,
Denn Du entdeckst ja Lebenszwecke:
„Ach, schneide mir doch unsere Hecke!“

Das zieht mich ganz aus meinem Schlummer,
Verflogen ist nächtlicher Kummer:
Ich mach' mich lang und mach' mich breit,
Mit Arbeit wächst Zufriedenheit...


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Philemon und Baucis

Da waren sie mehr als sechzig Jahre zusammen
Und standen nun im neunten Jahrzehnt,
Als sie BEIDE doch noch ins Altersheim kamen,
Was sie weder erwünscht noch ersehnt.

Dort aber sind sie nun angekommen
Und fühlen sich eigentlich so richtig wohl,
Haben von ihrer Liebe nicht Abschied genommen
Und den Kopf immer noch so ideenvoll.

Jeder hat nun sein eigenes Zimmer,
Täglich sitzen sie zum Essen beieinander.
Vor dem Frühstück küssen sie sich immer,
Mittags gibt es oft köstlichen Zander.

Dann stirbt er, das kann sie nicht begreifen,
Sie kommt seltener zum Mittagsgericht,
Während Trauerbilder in ihr reifen,
So dass bald auch ihr Herze bricht.

Nur eine Eiche und eine Linde
Erinnern noch an ihre tiefere Liebe:
Zwei Jungbäume, umweht von sanftem Winde
Bilden nun Jahr für Jahr immer neue Triebe...


©Hans Hartmut Karg
2024

*

Ich bin zynisch und giftig
verletze unbewusst doch weiß davon
Du bist geduldig und liebevoll 
und streichelst  mich von meinem Thron

Bin immer zu schnell oder zu langsam
rutsche weg wo man sonst kleben bleibt
Du machst Zeit zu einem Ort für mich
und jede Sekunde zu unserer Ewigkeit

Ich bin immer nur laut oder leise
völlig präsent oder im Untergrund
Du machst aus Mauern schwingende Türen
entziehst mich von allem was für mich ungesund

Ich sage, dass ich in deiner Schuld stehe
du lächelst und sagst, ich sei frei
Dass du mich ohne Grenzen am meisten liebst 
Vögel müssen fliegen, also bleib dabei

Ich sage hier viel zu oft ich
aber ich biete dir auch meine Seele an
Die ich so nackt, offen und  verletzbar
nur einem Menschen wie dir geben kann


SzIgNm 19.02.2024

ich glaub das Leben liebt mir
hat mich eingeladen zum Bier
endlich mal weg von zu Hause
feiern noch eine richtige Sause

ja, du brauchst die Fröhlichkeit
sie wird schnell Glückseligkeit
voll egal ob O Saft oder Bier
wichtig ist nur, heute und hier

lass es ruhig mal mega krachen
mit Freunden richtig ablachen
auf keinen Fall noch Stressen
den Frust des Tages vergessen

genau, das ist alles mein Ding
mehr Wert, als goldener Ring
dafür mein Leben dank ich dir
verzichte gerne auf blöde Gier

Ernestine Freifrau von Mollwitz




mageba