Gedichte über Lebensweisheiten - Seite 915

Weiße Rosen
ohne Weizen
ohne Budweiser
Nur weiße Rosen
Also ein weißer Rosenstrauß
Mein Grabinschrift habe ich schon vorbereitet.
Silesio.
Ich denke nur
Ich will leben.
Ich will noch etwas erleben
Ich will eine Publikum
Eine Publikum ohne mein Familienhaus
also ohne meine Familie
Zwei max drei Personen
Jeder weiß davon
wer dazu eingeladen sein sollte
Das ist nur 'ne Vorbereitung drauf
Musik: natürlich Weiße Rosen
von Jurij Shatunov

Ich will leben :)
Ich will noch etwas erleben :)
Keine Panik
Ich habe einen Mechanik gefunden
für meine alten Wunden
Das ist nur 'ne alte Bemerkung
Deshalb schrieb ich keine große Widmung
Der Tod ist ein Meister

Ich nehme eine Pille
von meinem Arzt
Schach
Ich lebe in diesem Knast
Ich nehme sie immer
Immer
Jeden Tag
Wirklich 3mal täglich
Matt

Meine Knastfrau ist weg
Aber ich hab' ein anderes Problem
Schach
Dieses Problem kann man mit Pillen nicht lösen
Ich will mit jdm über meinen Alltag sprechen
Jeder hat eine Arbeit, eine feste Freundin
Matt

Ich hab' nur meine Erkrankungen
Morbus Crohn
Schach
Und Ängste
Matt
Ich will an jdn anrufen
nicht um Hilfe rufen
Schach
Einfach sprechen
Sprechen ist kein Verbrechen!
Beim Sprechen kann man erbrechen
Das ist schon ein Verbrechen ;)
Matt
Ich versuche mich Vera zu wehren
aber ohne Sprechen ist sehr schwer zu leben
Ich begehre dich nicht
Schach
Du bist nur meine Kommilitonin
Ich muss mit jdm. sprechen
Du hast deinen festen Freund
Matt
Und ich
Ohne dich
Schach
habe ich zwar biedere Anhelina
aber sie ist kleiner und schwacher als ich
Matt
Ich will endlich wach sein!
Und nicht in diesem Dschungel leben
Nur ne Arbeit und Herrin könnte etwas ändern
Schachmatt
Aber jemand hat Schach-matt gemacht
Du bist krank -Schach
Du hast keine Arbeit -matt
Du bist fortpflanzungsunfähig - Schach
Du hast kranke Därme- Matt
Immer nur Schach-Matt

(Besser nicht zu schwer als viel zu leicht ... )

Die Botschaft aus dem Hier und Jetzt
Von einem der schon tief verletzt
Der stumm stöhnt und nicht mehr spricht
Den das Schicksal höhnt bis das er bricht

Der Sorgenvoll frisst in sich hinein
Was für andre Menschen zu verzeihn
Dem die Gnade stets verwehrt
Weil sein Glücklichsein doch so versehrt

Ach gäb es doch für diesen Geist
Einen Sinnspruch der ihm klar beweist
Das Schwere sich auch mal verkehrt
Wenn er die Leichtigkeit verehrt

Das stummes Stöhnen der vergisst
Der sich an des Herzens Pochen misst
Das Sorgen stets zum Quälen gut
Das Hohn gilt nur dem, der keinen Mut

Das alle Perspektiven die bekannt
Nicht alles sind, doch nur Verstand
Das Gefühle und der beschrittene Weg
Den er sich als Mensch zu Grunde leg

Weit mehr zählen als das Lebensleid
Mehr bewirken als traurige Vergangenheit
Drum rieche, schmecke, atme Jetzt
Lächle auch mal, sei nicht entsetzt !!!!

Erfreue dich an kleinen Dingen
Sei freundlich mit des Lebens Ringen
Sei positiv selbst zu deinem Feind
Sei auch du selbst einer, der es gut mit sich meint ... .


© Auris cAeli

Mein Zug aus Schroda
fährt nicht nach Zug in die Schweiz
Ich war einmal in der Schweiz
Schöne Bergen
Wirklich schön
Wunderschön, würde ich sagen

Er fährt nach meinem kranken Haus
Niemand ist da
Niemand sitzt bei mir
Ich gucke
Ein paar LKWs
Ein paar PKWs
Felder
Kornfelder

Ein paar Hühnenfarmen
die wie KL-Auschwitz aussehen
Die Hühner sehen nix
Ich bin kein dummes Huhn
Niemand ist dumm!

KL-Auschwitz für Hühner
Interessant
Niemand ist da
Niemand spricht mit mir
Sogar im Zug
Warum?

Ich will leben
Ich will noch etwas erleben
Etwas Positives
Die Frage lautet aber: Wann kommt so etwas?

Der Tod ist ein Meister