Gedichte über das Leben - Seite 3248

Man sagt zu mir, ich sei erfahren,
weil mein Leben sich dem Ende neigt,
doch einiges möcht´ ich noch wagen,
bevor dunkle Ewigkeit sich zeigt.

So vieles hab ich nachzuholen,
was mir bis heute blieb versagt,
viel zu viel wurde mir verboten,
mein Können habe ich meist vertagt.

Dies und Das gibt’s noch zu ergründen,
bevor der Rest des Lebens verrinnt,
und außerdem gibt es noch Sünden,
die bis heut noch nicht begangen sind.

Heute kreuze ich im Kalender,
den großen Start des Nachholens an,
ich schaue über Tellerränder,
beginne - mein keckes Restprogramm.

© Horst Rehmann

Dein ganzes Herzensgewicht
spürst du eigentlich nicht
Nur wenn der Schmerz zu dir kommt
spürst du es prompt
Dein ganzes Seelenheil
bewahrt sich nicht so leicht
und das gerade weil
dich so mancher Schicksalsschlag erreicht
Dein ganzes Gedankenwerk
bleibt für dich unantastbar
Es wird manchmal gut gestärkt
doch es ist nicht immer für dich klar
Manchmal befindet man sich
im absoluten Gefühls und Gedankenchaos
Dann steht die Seele Kopf
wenn dir einer von tausend Gedanken
durch das Hirne schoss
Du wirst deine Seele niemals wieder los
und auch dein Herz ist riesengroß
und dein Kopf arbeitet für dich noch

Denn du lebst ja doch

Als graue Maus

Als graue Maus vom Lande
Kommt sie neu in die große Stadt,
Ist anfangs nicht imstande,
Zu nehmen, was das Leben hat.

Recht hilflos irrt sie dort umher,
Denn auch Mama ist ja nicht da:
Das Sehnen bringt ein Tränenmeer,
Denn Fremdes ist ihr übernah.

Erst als sie einen Liebenden findet
Der ihr auf Augenhöhe begegnet,
Mit ihr die inneren Nöte verwindet,
Kommt es zum Dasein, das sie segnet.


©Hans Hartmut Karg
2025

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